Sicherheitsdienst genügt nicht
Lärm, Müll, Vandalen-Akte: Balsthal geht noch entschiedener dagegen vor. Am Dienstag trafen sich Betroffene und Behördenvertreter zu einer Aussprache. Fazit: Der neue Sicherheitsdienst muss präsenter sein.

«Die Bewohner der Schmiedengasse sind wütend», sagt Heinz von Arb, Gemeinderat Ressort Soziales in Balsthal. Er hatte am Dienstagabend zu einer Aussprache geladen. Dabei leerten die Anwohner ihren übervollen Kropf. Sie beklagen, dass die Besucher der Fantastico Bar spätabends vor dem Eingang lautstark diskutieren und Müll hinterlassen. «Viele Anwohner zeigen sich resigniert», sagt von Arb. «Sie sagen, der neue Sicherheitsdienst der Gemeinde bringe nichts.» Seit Ende April patrouilliert die VIP-Security in Balsthal. Aber: «Es nützt nichts, wenn die Sicherheitsleute nur mit dem Auto durch das Dorf fahren», stellt von Arb fest. Aktiver werdenUm die Situation zu entschärfen, werden einige Sofortmassnahmen eingeleitet. Von Arb sagt: «Die Situation an der Schmiedengasse hat Priorität. Die Bewohner müssen sich wohlfühlen.» Deshalb soll der Sicherheitsdienst in der kritischen Zeit zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens mehr Präsenz markieren. Mehr kosten wird das nicht. Die Patrouillen werden einfach verlagert. Bis Ende Jahr hat der Gemeinderat einen Betrag von 20000 Franken für den Sicherheitsdienst gesprochen, das Budget soll eingehalten werden. Die Bewohner der Schmiedengasse erhalten zudem die Telefonnummer der VIP-Security. Sie müssten jeden Vorfall unbedingt melden, damit die Behörden reagieren könnten, sagt von Arb. «Wichtig ist auch, dass die Leute wissen, welche Rechte sie haben sowie wann und wo sie Anzeige erstatten können.» Zur allgemeinen Information schwebt dem Gemeinderat eine Abendveranstaltung vor – «am liebsten noch vor den Sommerferien». Schliesslich sucht von Arb in den nächsten Tagen das Gespräch mit den vier jungen Männern, die am 21. Mai das Lokal Irish Tavern gestürmt und Gäste mit Holzlatten verprügelt hatten. Von Arb erklärt: «Ich will von ihnen wissen, wieso das passiert ist.» Der Besitzer des Lokals war ebenfalls an der Aussprache dabei.Als letzte Sofortmassnahme ist ein weiterer Runder Tisch geplant, allerdings im kleineren Rahmen. Dabei wird es um den zweiten neuralgischen Punkt in Balsthal gehen: den Dorfkern.Verbot auf KirchenarealRund um die römisch-katholische Kirche treiben Jugendliche oft Schabernack. Die Kirchgemeinde hat Ende Mai ein richterliches Verbot beantragt, um Unbefugte vom Areal fernzuhalten. Man sei zuversichtlich, dass das Verbot bewilligt werde, sagt Kirchgemeinderat Nino Tonsa, der an der Aussprache die Kirchgemeinde vertrat. Noch vor den Sommerferien wolle man Verbotstafeln aufstellen. «Wer Lärm macht, Bäume abreisst oder Drogen konsumiert, wird in Zukunft weggewiesen werden», stellt Tonsa klar. Im Wiederholungsfall könnte unberechtigtes Betreten des Areals bis zu 500 Franken kosten. «Alternative wichtig»Auch beim nahe gelegenen Coop und bei der Migros hängen oft Jugendliche herum und stören die Ruhe der Bürgerinnen und Bürger. Der Thaler Jugendarbeiter Jonathan Bucher will mithelfen, das Problem zu lösen und wird mit seinen Schützlingen darüber diskutieren. Er hält aber fest: «Es ist wichtig, dass wir das Problem nicht nur verschieben, sondern den Jugendlichen eine Alternative bieten. Sie müssen wissen, dass es Orte gibt, wo sie sich aufhalten dürfen.» Der Jugendtreff sei eben nicht rund um die Uhr offen. In einem weiteren Schritt müssten die Eltern einbezogen werden. Doch Bucher weiss aus Erfahrung: «Das wird schwierig.»
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