«Sie riefen ihren Namen, aber sie reagierte nicht mehr»
Yoshi Huggler, eine Zürcherin mit japanischen Wurzeln, war zum Zeitpunkt des Erdbebens im einzigen Gebäude in Tokio, das teilweise einstürzte. Ein Erlebnisbericht.

«Zum Zeitpunkt des Erdbebens war ich im Tokioter Kudan-Kaikan, eine Halle in der Nähe des kaiserlichen Palastes, die 1934 erbaut wurde und für Hochzeiten und dergleichen gebucht wird. Der Anlass dafür war die Diplomfeier meiner Schule Tokyo Institute of Tourism. Der Theatersaal war etwa mit 300 Leuten gefüllt: Lehrer, Studenten und deren Eltern. Einige Lehrer waren auf der Bühne, einer von ihnen wollte ein Video zeigen. Gerade als die Leinwand herunter gelassen wurde, fing es an zu rütteln. Der Lehrer redete einfach weiter. Ich sagte zum Sitznachbarn, es bebe, aber der meinte, ich solle keine Angst haben. Das Erdbeben wurde immer heftiger, ich wollte aufstehen und fliehen. Mein Nachbar meinte aber, hier drinnen sei es sicherer.