AusflugstippsSo viel Spass macht der Winter im Glarnerland
Schlitteln, Schneeschuhlaufen in der wilden Natur oder das Erlebnis auf dem Bobsla: Im Kanton Glarus gibt es jede Menge toller Alternativen zu Skifahren und Boarden. Fünf Tipps für die schönste Zeit des Winters.
Braunwald: Panoramatour durch die Eisgalerie

Im verschneiten Tannenwald hinauf zum Seblengrat zu stapfen, hat etwas Meditatives. Am Aussichtspunkt Chnügrat angekommen, sind die meisten der 350 Höhenmeter des knapp 9 Kilometer langen Rundwegs geschafft. Der Blick geht zu Ortstock und Tödi und runter ins Tal.
Von hier ist es bis zum Bergrestaurant Seblengrat nicht mehr weit. In der offenen Küche der Bergbeiz bereitet Hans Rauner Käse-Zwiebel-Wähe für die Gäste zu. Der Bergführer und passionierte Höhlenforscher ist für 90 Tage im Jahr Gastgeber mit Leib und Seele und führt das Haus mit seiner Partnerin Maya Rhyner, die sonst als Fotografin und Journalistin arbeitet.
Ihrem Engagement verdankt Braunwald neuerdings ein Alpinmuseum, das einen spannenden Einblick in die Geschichte der Region gewährt.
Die nächste Etappe führt durch einen besonderen Felsentunnel. An der Decke, den Wänden und am Boden der Eisgalerie funkeln riesige Eiszapfen und Eiskristalle in bizarren Formen. Nach einer sanften Steigung ist der Gumen erreicht. Jetzt geht es nur noch bergab. Auf ein kurzes, steiles Stück folgt ein gut präparierter Weg. Wer sich ein architektonisches Bijou mit herrlicher Sonnenterrasse nicht entgehen lassen möchte, macht an der nächsten Gabelung einen Schlenker zum Ortsstockhaus. Bis zum Grotzenbüel, dem Ausgangspunkt der Tour, ist es von hier aus nur noch ein müheloser Spaziergang.
Anreise mit dem ÖV nach Linthal, auf die Braunwaldbahn umsteigen. Alpinmuseum gegenüber der Bergstation Braunwald. braunwald.ch
Weissenberge: Schlitteln mit Adrenalinkick

Auf der Hitliste der Rodlerinnen und Rodler, die gerne sportlich unterwegs sind, steht die Piste in den Weissenbergen ganz oben. Das gleichmässige Gefälle der 3 Kilometer langen Schlittelroute garantiert eine spektakuläre Abfahrt, die Schattenlage macht sie schneesicher.
Von dem auf 1200 Meter über Meer oberhalb von Matt gelegenen Ort mit den historischen Holzhäusern schlängelt sich der Schlittelweg bergab durch die wilde Chrauchtalschlucht. Eiszapfen säumen den Weg, der unterwegs Aussicht auf den vereisten Chrauchbach bietet. In Matt, zwischen Schwanden und Elm, sind es nur wenige Gehminuten zur Talstation der Bergbahn. Ein Leichtes, das Abenteuer zu wiederholen und sich zwischendurch im Berggasthaus Edelwyss am Startpunkt der Piste zu stärken.
Freitags und samstags ist Nachtschlitteln mit Laternenlicht ein Erlebnis.
Tipp in Matt: Ein Besuch im rustikalen Hostel Hängmatt, das mit Herzblut geführt wird und budgetfreundliche Übernachtungen bietet. weissenberge.ch; haenge-matt.ch
Elm: Gaudi und Gaumengenuss

Ein Hüttenabend mit Schlittelfahrt ist eine verlockende Kombination. Im Älpi, unmittelbar oberhalb der Bergstation Ämpächli, wird das Erlebnis jeden Mittwoch, Freitag und Samstag zelebriert.
Nach dem kurzen Fussmarsch auf dem Winterwanderweg erwartet die Gäste Glühwein am offenen Feuer. In der ehemaligen Alpenkäserei dominiert Holz die Einrichtung, Gemütlichkeit die Ambiance und Tradition die Küche. Serviert werden Fondue, Raclette und Spezialitäten vom heissen Stein. Auf den Gaumengenuss folgt die Gaudi. Mit dem Schlitten heisst es, nach Elm zu sausen.
Das Hüttenerlebnis ist als Pauschale buchbar und beinhaltet Gondelfahrt, Glühwein, Essen und Schlittenmiete (Erwachsene ab 42 Fr., Kinder ab 23 Fr).
Anreise: per Bahn nach Schwanden, mit Bus bis zur Gondelbahn Elm-Ämpächli. sportbahnenelm.ch
Mettmen: Auf leisen Sohlen zum Garichtisee

Wie reizvoll Langsamkeit sein kann, lässt sich auf einer Schneeschuhtour erfahren, etwa auf dem Gämspfad in Mettmen. Der Rundweg führt durchs älteste Wildschutzgebiet Europas, das Freiberg Kärpf, dauert eine gute Stunde und ist der ideale Einstieg für Schneeschuhneulinge.
Die Route führt entlang des gefrorenen Garichtisees, der bei Eisfischern und Eistauchern hoch im Kurs steht. Nach der Passage über die Staumauer gehts durch den Wald gemächlich abwärts bis zur Mettmenalp. Wer still unterwegs ist, hat gute Chancen, Gämsen zu beobachten.
Vor oder nach der Tour wartet das Berghotel Mettmen mit imposanten Aussichten bis zum Glärnisch und Vrenelisgärtli.
Anreise: Bahn bis Schwanden, weiter mit dem Mettmenbus zur Luftseilbahn Kies (Betrieb Freitag bis Sonntag). Der Mettmenbus muss vorbestellt werden: Tel 078668 97 72. outdoor.glarnerland.ch; sernftalbus.ch
Kerenzerberg: Geschwindigkeitsrausch auf Raupen

Schnee wirbelt auf, und Fahrtwind rötet die Wangen. Der Spass auf dem gokartähnlichen Bobsla ist gross, erfordert aber Fingerspitzengefühl. Das Gefährt mit Raupenantrieb hat weder Lenkrad noch Gaspedal. Man steuert mit den Daumen über zwei Joysticks. Die niedrige Sitzposition und der Power des Elektromotors verstärken das Gefühl der Beschleunigung beim Driften auf der Schneepiste. Bei der Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde stellt sich gar so etwas wie ein Geschwindigkeitsrausch ein.
Die Attraktion (für alle ab 18 Jahren) auf der Alp Habergeschwänd oberhalb von Filzbach wurde vergangene Saison lanciert und ist bisher einzigartig in der Schweiz.
An Samstagen lässt sich das Bobsla-Abenteuer mit einem Fondueplausch im Bergrestaurant Habergschwänd inklusive Nachtschlitteln abrunden. Auch die 7 Kilometer lange Schlittelpiste nach Filzbach gilt als Highlight. Sie führt vorbei am vereisten Talalpsee, der eingebettet zwischen Bergflanken liegt. kerenzerbergbahn.com
Eine Zusammenarbeit von SonntagsZeitung und Glarnerland Tourismus
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