Sotloff, der «Stand-up-Philosoph aus Miami»
Wer war der 31-jährige Steven Sotloff, der jetzt im Irak getötet wurde? Klar ist: Mehr, als er sich auf Twitter bezeichnete.
Steven Sotloff verschwand, während er im August 2013 aus Syrien berichtete. Seine Familie hielt die Entführung laut CNN jedoch geheim, aus Angst, ihm mit einer Veröffentlichung zu schaden. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit versuchte die Familie zusammen mit den Behörden, die Freilassung Sotloffs zu erwirken.
Noch vergangene Woche versuchte Shirley Sotloff, in einem Video an die Entführer ihres Sohnes zu appellieren. «Steven ist ein Journalist, der in den Nahen Osten gereist ist, um das Leid der Muslime aufzudecken», sagte sie. «Steven ist ein loyaler und grossherziger Sohn, Bruder und Enkel. Er ist ein ehrenwerter Mann, der immer versucht hat, Schwachen zu helfen.» Sie erntete Spott und Hohn aus den Reihen der IS-Unterstützer.
Die Mutter von Steven Sotloff bat via Youtube um Gnade für ihren Sohn. (Video: Youtube/AP)
Jahrelang aus dem Nahen Osten berichtet
Sotloff wuchs laut CNN mit seinen Eltern und einer jüngeren Schwester im Süden Floridas auf. Er studierte an der University of Central Florida Journalismus. Seine Lieblingsmusiker sind laut seiner Facebook-Seite Dave Matthews Band, Phish und Miles Davis. Auf seiner Twitter-Seite bezeichnet er sich als «Stand-up-Philosoph aus Miami».
Steven Sotloff hat jahrelang aus dem Nahen Osten berichtet. Unter anderem arbeitete er für das «Time Magazine», die Zeitung «Christian Science Monitor» und das «World Affairs Journal». Er schrieb über die politische Entwicklung in Ägypten, Syrien, Bahrain sowie aus Libyen und aus der Türkei.
Sotloff sprach fliessend Arabisch
Zudem hielt sich der Reporter längere Zeit im Jemen auf, wie die «New York Times» unter Berufung auf Freunde des Toten berichtete. Sotloff habe gut Arabisch gesprochen und tiefe Zuneigung zur islamischen Welt empfunden.
Wie die «New York Times» berichtete, reiste Sotloff immer wieder gezielt in die gefährlichsten Krisengebiete des Nahen Ostens. Freunden habe er immer wieder versichert, dass ihm die Risiken bewusst seien.
* Update vom Mittwoch, 10: 30 Uhr Die USA haben das Video von der Enthauptung des Journalisten Steven Sotloff durch die Extremisten der Gruppe Islamischer Staat als authentisch eingestuft. Das teilte ein Sprecher der Regierung in Washington am Mittwoch mit.
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