Simon Gamache: Doppelter Sieger
Simon Gamache feierte die Geburt seiner ersten Tochter mit drei Toren. Zuweilen wusste er nicht, wo ihm der Kopf stand.
Im Moment des Jubels vergass er nicht, wem seine Gedanken zu gehören hatten: «Die Helden des Wochenendes sind meine beiden Girls.» Mit «Girls» meinte Simon Gamache seine Freundin Judith und Tochter Rosa, die am Samstagmorgen früh um vier Uhr zur Welt gekommen ist.
Der 27-jährige Kanadier ist am ersten Meisterschaftswochenende zwischen Eishallen und Spital gependelt. Noch am Freitag war fraglich gewesen, ob er bei der Saisonpremiere gegen Biel überhaupt dabei sein könnte. Sportchef Sven Leuenberger hatte bereits erwogen, Junior Alain Berger vom Partnerteam in Neuenburg zurückzuholen, damit Coach John Van Boxmeer vier komplette Sturmlinien zur Verfügung stünden.
Härter als ein Eishockeyspiel
Stattdessen hielt Sébastien Bordeleaus Frau Chantal, die selber Ärztin ist, am Krankenhausbett Wache und Gamache in den Drittelspausen gegen Biel telefonisch auf dem Laufenden. Nach 40 Minuten und fünf Toren liess der Kanadier Eishockey Eishockey sein und eilte ins Berner Salem-Spital. Das reichte, um seiner Partnerin in den letzten Stunden zur Seite zu stehen: Um zehn Uhr morgens hätten die Wehen eingesetzt, 18 Stunden später sei seine Tochter gesund auf der Welt gewesen. «Das ist härter als ein Eishockeyspiel», sagte er.
Auch für Gamache war das Wochenende Stress. Schlaf gab es praktisch keinen. Erst um halb acht Uhr in der Früh ist er vor dem Match gegen die ZSC Lions ins Bett gekommen. Das Adrenalin trug ihn: Er schoss in den ersten zwei Spielen drei Tore – gleich viele wie in den 17 Qualifikationspartien der letzten Saison zusammen. «Ich habe in der NHL gelernt, mich auf das Eishockey zu konzentrieren und alles andere abzustreifen, sobald ich in die Eishockeyausrüstung steige», sagte Gamache. Toronto hat doch etwas gebracht.
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