Er rennt für ein besseres Leben
Er gehört zu den Schnellsten der Welt, seit 2007 bricht Tadesse Abraham Rekorde für die Schweiz. Seine Karriere hatte jedoch einen schweren Start.

Schon als Kind war er der Schnellste. Auf dem Schulweg mass er sich mit seinen Kameraden und rannte allen um die Ohren. Doch an einem offiziellen Wettlauf teilnehmen – das wollte Tadesse, der Bauernjunge aus Eritrea, nicht. «Weshalb auch?», fragte er seinen Freund. «Weil es für alle Teilnehmer des Rennens während der Trainingswochen in der Schule Gratisfrühstück gibt», erwiderte dieser. Und Tadesse, der selten genug im Magen hatte, zögerte nicht länger: Mit 15 lief er in Asmara, der Hauptstadt Eritreas im Nordosten von Afrika, für ein paar Brote und Tee seinen ersten Wettkampf. Er landete auf dem dritten Platz.