Doppelter Streich von Serena Williams
Die Amerikanerin gewann zum dritten Mal das US Open. Im Final setzte sie sich gegen Jelena Jankovic aus Serbien 6:4, 7:5 durch und übernahm gleichzeitig die Spitze der Weltrangliste.
Wie Justine Henin im letzten Jahr marschierte Serena Williams ohne Satzverlust zum US-Open-Titel. Die 26-Jährige zeigte sich im New Yorker Stadtteil Queens während zwei Wochen von ihrer besten Seite. Williams ist mithin im Begriff, das Machtvakuum, das seit dem Rücktritt der belgischen Vorjahressiegerin im Frauen-Tennis herrscht, zu füllen.
2002 hatte die jüngere der beiden Williams-Schwestern letztmals die Führung in der Weltrangliste übernommen und die Vormachtstellung 57 Wochen lang halten können. «Ich hätte nie gedacht, dass ich hier die Nummer 1 werden könnte, das ist wie ein Bonus», sagte die nunmehr neunfache Grand-Slam-Siegerin, die Ana Ivanovic (Ser) abgelöst hat.
Das Racket flog über den Court
Wichtiger war der in Florida wohnenden Serena nach 1999 (Finalsieg gegen Martina Hingis) und 2002 endlich wieder einmal ihr bedeutendstes Heimturnier gewonnen zu haben. Nachdem sie den zweiten Matchball nach gut zwei Stunden Spielzeit verwertet hatte, flog das Racket in hohem Bogen über den Court. Danach bedankte sie sich bei ihrem Vater Richard und ihrer Schwester Venus, die ihr bei der Vorbereitung auf die letzten beiden Partien geholfen hatte.
«Serena war heute stärker»
Wie gegen Venus im Viertelfinal, als sie zehn Satzbälle abwehren konnte, bestach Serena Williams auch gegen Jankovic mit der grösseren Nervenstärke. Im ersten Satz lag sie rasch ein Break zurück, bevor sie vier Games in Folge zur 5:2-Führung gewann. Sie geriet in der Folge ein wenig ins Straucheln und beendete den Satz erst, als Jankovic die Möglichkeit hatte, bei eigenem Aufschlag auf 5:5 auszugleichen.
Die offensive Spielweise zahlte sich für Serena Williams in den entscheidenden Momenten aus. Sie musste zwar 39 unerzwungene Fehler hinnehmen, schlug aber auch 44 Winners. Jankovic verteidigte derweil in gewohnter Manier gekonnt und mit grösstem Einsatz, was sich aber nur teilweise auszahlte. Im zweiten Satz führte sie 5:3, doch Williams wehrte bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle ab. Im folgenden Game hätte die Serbin, die erstmals in einem Major-Final stand, erneut einen dritten Satz erzwingen können, doch prompt produzierte sie einen Doppelfehler.
«Ich habe in den falschen Momenten Fehler gemacht. Was wäre passiert, wenn es zu einem dritten Satz gekommen wäre? Ich hatte das Gefühl, sie sei müde», meinte Jankovic, die fand, dass sich Serena Williams gegen Ende des zweiten Satzes sehr viel Zeit zwischen den Punkten nahm und sich darüber auch beim Schiedsrichter beklagte. «Aber ich muss zugeben, Serena war heute stärker. Ich bin glücklich, den Final erreicht zu haben.»
Platz 3 in der Preisgeld-Rangliste
Serena Williams, die im diesjährigen Wimbledon-Final ihrer Schwester unterlegen war, betonte, wieviel Arbeit sie für diesen Titel investiert hat. In den letzten Jahren warfen sie Verletzungen immer wieder zurück. Zudem genoss das Tennis nicht immer erste Priorität. Sie zog unter anderem ihr eigenes Kleiderlabel auf. Im Sommer 2006 war sie zwischenzeitlich auf Platz 140 der Weltrangliste zurückgefallen.
Nun ist die zweifache Olympiasiegerin - beide Male im Doppel mit Venus - zurück an der Spitze der WTA-Rangliste. Keine Spielerin vor ihr schaffte die Rückkehr auf die Topposition bislang nach einem so langen Unterbruch. «Es ist, als würde meine Karriere neu beginnen», so Serena Williams, die sich auch über einen Siegercheck von 1,5 Millionen Dollar freuen durfte. Dieser hievt sie auf Platz 3 der ewigen Preisgeld-Rangliste. Nur Steffi Graf und Lindsay Davenport haben mehr als 21,7 Millionen Dollar eingenommen.
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