Der Kondor, der zum Bruchpiloten wurde
2007 war Juan Mauricio Soler Bergkönig der Tour de France, jetzt kehrte der Kolumbianer nach drei verpfuschten Jahren zurück.

Ein «Bergfloh» sieht anders aus. Geborene Bergfahrer sind klein und zäh und federleicht. Nicht 1,90 m gross und 70 kg schwer wie Mauricio Soler, der Sieger der Etappe von Crans-Montana, der sein Gelbes Trikot gestern bereits wieder verlor, aber weiterhin zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg gehört.
Den Sieg des 28-jährigen Kolumbianers im Wallis hatte niemand erwartet. Soler, das war für die meisten ein Komet, der einmal, während der Tour de France 2007, hell strahlte und dann ebenso schnell wieder erlosch. Vor vier Jahren beeindruckte Soler mit einem Solo in der grossen Alpenetappe mit Ziel in Briançon. Er hatte früh angegriffen und war den Col du Galibier schneller hinaufgefahren als Marco Pantani bei seiner Rekordfahrt neun Jahre zuvor.