Spotify und Co. lassen Musikbranche aufatmen
Frische Hoffnung für die Musikindustrie: In Europa konnte der Branchenverband IFPI ein Umsatzplus bekanntgeben, das Geschäft in den USA hat sich stabilisiert. Sorgen bereitet nun jedoch Japan.

Der Boom neuer Internet-Dienste gibt der seit Jahren gebeutelten Musikindustrie frische Hoffnung. In Europa gab es 2013 das erste Umsatzplus seit zwölf Jahren, das Geschäft in den USA hat sich stabilisiert, wie der Branchenverband IFPI am Dienstag mitteilte.
Die Erlöse im sogenannten digitalen Geschäft, zu dem Internet-Downloads und Abo-Dienste gezählt werden, wuchsen im vergangenen Jahr insgesamt um 4,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar. Den Ausschlag dafür gab die wachsende Popularität von Abo-Angeboten wie Spotify oder Deezer. Sie verbuchten ein Umsatzplus von 51 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Dollar.
Markt in Japan bricht zusammen
Als gutes Beispiel führt der Branchenverband Schweden an, das Heimatland des populären Abo-Dienstes Spotify. Dort werden inzwischen rund 70 Prozent der gesamten Erlöse mit Streaming aus dem Netz eingespielt. Und der Gesamtumsatz sei von knapp 145 Millionen Dollar im Jahr 2008 auf zuletzt 194 Millionen Dollar gestiegen.
Den Grossteil ihres Geschäfts macht die Musikbranche aber weiterhin mit der CD. Insgesamt ist der weltweite Markt rund 15 Milliarden Dollar schwer. Global gab es im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 3,9 Prozent. Auslöser war ein Einbruch der CD-Verkäufe in Japan. Das Land bekommt erst jetzt den dramatischen Wandel des Geschäfts durch das Internet zu spüren, den Europa und die USA schon durchlebten.
Fokus auf unerschlossene Märkte
Wachstumschancen sieht die Branche in bisher kaum erschlossenen Regionen wie Afrika oder Asien. In China mit seinen über 600 Millionen Internet-Nutzern machte die Musikindustrie im vergangenen Jahr gerade einmal einen Umsatz von schätzungsweise knapp 83 Millionen Dollar.
In drei bis fünf Jahren könne China aber einer der grössten Musik-Märkte sein, verspricht der Landesmanager des Branchenführers Universal Music, Sunny Chang, im neuen Jahresbericht des Industrieverbandes IFPI. Die Hoffnung liegt vor allem auf den neuen Abo-Diensten, bei denen Musik für eine monatliche Gebühr ohne Beschränkungen gehört werden kann.
«Die Verbreitung mobiler Geräte wie Smartphones hilft uns, bisher unzugängliche Kunden zu erreichen», betont IFPI-Chefin Frances Moore. Der riesige Kontinent Afrika zum Beispiel war bisher für die Musik-Industrie weitgehend ein weisser Fleck. Der einzige nennenswerte Markt ist Südafrika mit einem Umsatz von 63 Millionen Dollar im vergangenen Jahr.
SDA/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch