Standortentscheid wegen des Waldes
Für das Gebiet Hard als Stadionstandort hat sich die Stadt Langenthal auch deswegen entschieden, weil der Schoren-Burgerrat nicht zu Verhandlungen bereit ist. Burgerpräsident Hanspeter Meyer begründet diese klare Absage.
Hanspeter Meyer, warum will die Burgergemeinde in Schoren kein neues Eisstadion?Hanspeter Meyer: Das liegt einerseits daran, dass wir dagegen sind, dass ein Teil unseres Waldes gerodet wird. Das höchste Gut der Burger ist der Wald. Als Zweites hätte die ganze Parzelle gegenüber der Eishalle mit Parkplätzen überbaut werden sollen. Angedacht waren 550 Parkplätze auf der heutigen Fruchtfolgefläche bis hin zu den Einfamilienhäusern. Was nebst den grossen Immissionen zu einer Wertverminderung der Liegenschaften führen würde. Das sind Dinge, über die zu verhandeln wir nicht bereit sind. Selbst wenn der Burgerrat damit einverstanden gewesen wäre: Die Versammlung hätte ein solches Geschäft bachab geschickt, davon bin ich überzeugt. Es hätte auf jeden Fall auch Beschwerden von Privaten nach sich gezogen. Das Projekt hat Dimensionen angenommen, die nicht ins Wohnquartier passen.
Wo stehen Sie persönlich? Ich bin ehemaliger Hockeyspieler und Ehrenmitglied des Klubs. Im Quartier bin ich aufgewachsen. Als Schoregiele haben wir das Winterhalbjahr auf der Eisbahn verbracht. Heute arbeite ich bei der Stadt. Ich bin also auf alle Seiten hin vorbelastet. Gegen eine sanfte Sanierung der bestehenden Halle wäre ich nicht gewesen.
Dazu hätte der Burgerrat Hand geboten und den Baurechtsvertrag verlängern wollen? Immerhin sichert er 15'000 Franken jährlich. Das kann ich nicht sagen, weil es im Burgerrat so nicht diskutiert worden ist. Den Zins finde ich im Übrigen sehr tief.
Wurden Sie wegen Ihrer nicht vorhandenen Verhandlungsbereitschaft angefeindet? Nicht wirklich, nein.Das heutige Eishallenareal muss die Baurechtsnehmerin zur grünen Wiese zurückgebaut zurückgeben. Ist es das, was die Burger wollen?
So steht es im Baurechtsvertrag, das ist richtig. Im Anschluss an 2021, wenn der Vertrag ausläuft, kann die Kunsteisbahn Langenthal AG den Vertrag einseitig um zehn Jahre verlängern. Ich gehe davon aus, dass davon Gebrauch gemacht wird, weil niemand so schnell ein neues Stadion bauen kann. Was ab 2031 passiert, darüber haben wir uns im Burgerrat noch keine Gedanken gemacht. Auch, weil unser Gremium dann wahrscheinlich mit anderen Burgern besetzt sein wird, welche die Lage vielleicht auch anders beurteilen als wir heute.
Ein neues Einfamilienhausquartier nach dem Rückbau ist laut Stadtpräsident Reto Müller kein Thema. Er begründete das mit dem Waldabstand von 30 Metern, den es einzuhaltengelte. Wir werden das anschauen, wenn es so weit ist. Sicher ist: Wird die Halle nicht mehr gebraucht, muss sie zurückgebaut werden. Als der Baurechtsvertrag 1961 unterschrieben wurde, standen bereits Profile auf diesem Bauland. Der Betreffende wurde umgestimmt, damit es möglich war, die Kunsteisbahn zu bauen.
Welchen Standort haben Sie favorisiert? Im Gegensatz zum SC Langenthal und zur KEB bin ich der Meinung, dass der Standort Hard ohnehin die beste Wahl darstellt: Weil an diesem Ort das Land im Eigentum der Stadt ist und sich dort die Sportstätten befinden. Ins Schorenquartier passt ein so gross dimensioniertes Stadion nicht mehr.
Zur Person: Hanspeter Meyer, 57, ist seit 2016 Präsident der Burgergemeinde Schoren. Er arbeitet beim Finanzamt der Stadt Langenthal.
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