Trump-VertrauterSteve Bannon drohen bis zu zwölf Monate Haft
Weil er eine Aussage vor dem US-Kongress zur Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar verweigert, muss der rechtspopulistische Stratege mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Der frühere Berater von Ex-Präsident Donald Trump erschien am Donnerstag trotz einer Vorladung nicht vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum 6. Januar. Der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson erklärte daraufhin, das Gremium werde ein solches Verhalten nicht «tolerieren». Der Demokrat kündigte ein Verfahren wegen Behinderung des Kongresses gegen Bannon an.
Der Ausschuss wird sich damit zunächst am Dienstagabend befassen. Dann müsste das Repräsentantenhaus im Plenum beschliessen, eine Art Anzeige gegen Bannon an das Justizministerium zu überstellen. Dieses müsste dann über eine Anklage gegen den 67-Jährigen entscheiden. Bannon drohen theoretisch bis zu zwölf Monate Haft, wahrscheinlicher wäre aber eine Geldstrafe.
Radikale Trump-Anhänger hatten das Kapitol im Januar gestürmt, als dort der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November zertifiziert werden sollte. Fünf Menschen kamen ums Leben.
Trump verlangt von Mitstreitern, die Aussage zu verweigern
Das von Bidens Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus richtete in der Folge einen Untersuchungsausschuss ein, um die Hintergründe der Kapitol-Erstürmung aufzudecken. Unter anderem sollen frühere Mitarbeiter des Republikaners befragt werden, neben Bannon auch Trumps früherer Stabschef Mark Meadows.
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