Stretch-A380 schon 2020
Schon länger hat Airbus vor, den A380-900 zu bauen. Nun wird der Flugzeugbauer konkreter mit den Plänen für den Superjumbo.
«Ein grösserer Flieger ist der Schlüssel, wenn man langfristig weiterwachsen will», so Richard Carcaillet, Direktor des A380-Programms gegenüber dem französischen Fernsehsender Ten News. 90 Prozent der grossen Flughäfen weltweit haben schon jetzt Probleme mit der Kapazität. Airbus sieht eine Lösung dafür in der vergrösserten Version seines Superjumbos. In diesen sollen hundert Menschen mehr passen als in die aktuelle Version. Das würde bedeuten, dass mehr als 600 Passagiere mit dem Stretch-A380 reisen würden. Würde es nur eine Economy-Class geben, wären es dann sogar bis zu 900 Plätze. 79,4 Meter soll dieser lang sein. 6,4 Meter mehr als die aktuelle A380-800. Laut Ten News soll der neue Flieger schon 2020 auf den Markt kommen.
Der Super-Superjumbo würde daher auch einen Beitrag zur Umweltverträglichkeit leisten, weil er mit weniger Treibstoff mehr Menschen transportiert, als es mehrere Flieger würden, so Carcaillet. Laut dem Magazin «Australian Business Traveller» arbeitet Airbus sogar bereits an einer noch grösseren Version für bis zu 1000 Passagiere. Lufthansa und KLM hätten bereits Interesse an dem Modell bekundet. «Die Flügel des A380 sind für einen wesentlich grösseren Flieger entworfen worden», so Airbus-Vizepräsident Tom Williams gegenüber dem Magazin. Es sei überhaupt kein Problem, den Rumpf noch um einiges zu verlängern. Doch man warte noch darauf, dass die Zeit für die Supersize-Superjumbos reif sei. Wenn, dann solle es kein Nischenflieger sein, von dem man nur 20 Stück baut.
Haarrisse nehmen Kapazität in Anspruch
Dass der A380-900 gerade jetzt wieder auf der Agenda steht, ist insofern überraschend, als Airbus erst in der vergangenen Woche bekannt gegeben hatte, die Produktion der aktuellen A380 zu drosseln. Von 2,7 reduzierte man den Output auf 2,3 Flieger pro Monat. Grund sind die Reparaturen aufgrund von Haarrissen, die der europäische Produzent an den schon ausgelieferten Fliegern vornehmen muss. Die Risse an den Tragflächen wurden zuerst an einem A380 der australischen Qantas entdeckt. Nach und nach tauchten die feinen Risse auch an weiteren Superjumbos auf. Nach Qantas entdeckte Singapore Airlines das Problem. Die europäische Aufsichtsbehörde Easa ordnete Airbus nun an, die gesamte Flotte von 69 A380 zu überprüfen. Die Kapazitäten, die man dafür braucht, machten es nötig, die Produktion zu drosseln. Schon am Ende des Jahres will Airbus die Produktion aber wieder auf 2,7 Maschinen hochfahren. Und auch am Auslieferungsziel von 30 Flugzeugen in diesem Jahr soll sich laut Airbus nichts geändert haben.
Dass der A380 das Kapazitätsproblem an den grossen Flughäfen lösen könnte, hatte zuletzt auch Emirates-Präsident Tim Clark erklärt. Mehr Start- und Landeslots mit dem Superjumbo in der Nacht würden die Kapazität des Londoner Flughafens massiv steigern, so der Manager. Auch Airbus vertritt die Theorie, dass die Grossflughäfen immer weiter wachsen und die Lösung dafür eben in Riesenfliegern liegt. In den nächsten zwei Jahrzehnten erwartet der Produzent, dass sich 38 sogenannte Megacitys entwickeln. Als solche bezeichnet Airbus Flughäfen, die mehr als 10'000 Langstrecken-Passagiere täglich abfertigen. Ein Riesenflieger, um all diese Reisenden zu transportieren, dürfte laut dem Flugzeugbauer daher dringend nötig sein.
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