SVP nominiert Tierpark-Direktor Schildger für den Gemeinderat
Die Stadtberner SVP hat fünf Kandidaten für die Gemeinderatswahlen nominiert. Nationalrat Erich Hess führt die Liste an.
Nationalrat Erich Hess soll auf die SVP-Liste für die Stadtberner Gemeinderatswahlen. Das beantragt der SVP-Vorstand der Parteiversammlung. Grossrat Thomas Fuchs hat zugunsten von Hess auf eine Kandidatur verzichtet.
Neben Erich Hess sollen nach dem Willen des Parteivorstands Grossrat Stefan Hofer, Stadtrat und Parteipräsident Rudolf Friedli und Tierparkdirektor Bernd Schildger für den Gemeinderat kandidieren (alle SVP). Die Liste komplettieren soll der parteilose Ex-Stadtrat Jimy Hofer, wie die SVP am Donnerstag mitteilte.
- Rudolf Friedli, Stadtrat und Parteipräsident, Fürsprecher, SVP
- Erich Hess, National-, Gross- und Stadtrat, Lastwagenführer / Unternehmer, SVP
- Stefan Hofer, Grossrat (ab 1.3.2016), Pilot, SVP
- Bernd Schildger, Direktor Tierpark Dählhölzli, SVP
- Jimy Hofer, Musiker / Unternehmer, parteilos
Man habe sich «einstimmig» für die fünf Kandidaten entschieden, heisst es in der Mitteilung. Die definitiven Nominationen wird die Parteiversammlung am 1. Februar vornehmen.
Auch Grossrat Thomas Fuchs bekundete im Vorfeld Interesse an einer Kandidatur, verzichtete aber schliesslich nach eigenen Angaben zugunsten von Erich Hess. «Wir hätten uns sonst gegenseitig Stimmen weggenommen», sagt Fuchs auf Anfrage. Weiter macht Fuchs berufliche Gründe für den Verzicht geltend.
Fuchs ist momentan in seiner vierten Amtszeit im Grossen Rat des Kantons Bern. Damit befindet er sich aufgrund einer parteiinternen Richtlinie in seiner letzten Amtszeit. «Ich gehe davon aus, dass die Amtszeitbeschränkung gekippt wird», sagt er dazu. Seine Politkarriere neige sich deshalb noch nicht dem Ende zu.
Zweiter Anlauf mit Tierparkdirektor Schildger
Eine kleine Überraschung ist die Kandidatur von Bernd Schildger, dem Direktor des Tierparks Dählhölzli. «Mit Schildger ist uns ein kleiner Coup gelungen», sagt Roland Jakob, Fraktionspräsident der SVP Stadt Bern.
Bereits bei den Gemeinderatswahlen 2012 wollte die SVP mit Schildger antreten. Dieser erteilte der Partei aber eine Absage. Für eine Stellungnahme zu seiner Kandidatur war Schildger nicht erreichbar.
Die SVP möchte bei den Gemeindewahlen im November wieder einen Sitz in der Berner Stadtregierung erlangen. Seit dem Bruch mit ihrer eigenen Gemeinderätin Ursula Begert 2004 ist die SVP nicht mehr in der Berner Stadtregierung vertreten.
«Die Chancen für einen Sitz waren in den letzten zwölf Jahren noch nie so gross wie bei den Wahlen in diesem Herbst», sagt Jakob. Man habe Kandidaten auf der Liste, die bis ins Linke Lager Stimmen holen könnten. Zudem verfüge die Liste über eine grosse Durchmischung.
Ausgangslage der Wahlen völlig offen
Bei den vergangenen Gemeinderatswahlen trat die SVP stets gemeinsam mit der FDP und anderen bürgerlichen Parteien an. Auf gemeinsamen Listen erhielten die SVP-Kandidaten aber stets weniger Stimmen als die anderen bürgerlichen Kandidaten.
Als stärkste bürgerliche Kraft stehen die Chancen der SVP deshalb gut, dank des Alleingangs tatsächlich einen Sitz im Gemeinderat zu erringen. Allerdings dürfte dieser gemäss den Wähleranteilen eher auf Kosten der beiden amtierenden bürgerlichen Gemeinderäte Reto Nause (CVP) oder Alexandre Schmidt (FDP) gehen.
Bis auf den Alleingang der SVP ist noch weitgehend offen, wie die Parteien in die Gemeinderatswahlen steigen werden. So ist noch unklar, in wie fern sich die anderen bürgerlichen Parteien verbünden werden. Offen ist auch, ob die GFL erneut mit SP und Grünem Bündnis zusammen antreten wird.
Teile der GFL liebäugeln mit einer «ökologischen Mitte», also einer engeren Zusammenarbeit mit GLP und EVP. Der Entscheid des Grünen Bündnisses vom Mittwochabend auf eine engere Zusammenarbeit mit der GFL zu verzichten, könnte diesen Plänen Auftrieb verleihen.
SDA/cla
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