Tankflugzeuge: EADS und Boeing lesen fehlgeleitete Briefe nicht
Washington Der Airbus-Mutterkonzern EADS kennt das Angebot seines Konkurrenten Boeing für den Tankflugzeug-Auftrag der US-Luftwaffe nach eigenen Angaben nicht - obwohl das Verteidigungsministerium Briefe an die beiden Konkurrenten mit Details zu ihren Angeboten vertauscht hatte.
«Wenn solche Unterlagen ankommen, von denen man weiss, dass man sie nicht bekommen darf, dann packt man sie sofort wieder ein und schickst sie an den zurück, der den Auftrag vergibt. Und genau das haben wir gemacht», sagte der Chef von EADS in Nordamerika, Sean O'Keefe, am Montag (Ortszeit). Auch Boeing habe so gehandelt, das jedenfalls habe das Pentagon ihm versichert, sagte O'Keefe. «Wir müssen sie beim Wort nehmen.» EADS werde die Ausschreibung für den Bau von 179 Tankflugzeugen in diesem Stadium nicht anfechten, sagte O'Keefe weiter. Das Pentagon habe versichert, dass kein Wettbewerber mehr als der andere wisse. Deshalb werde das Missgeschick auch keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Auftragsvergabe haben. Die Briefe wurden vergangene Woche verwechselt. EADS und Boeing streiten seit Jahren um das Milliardengeschäft für den Bau der Tankflugzeuge. Eine erste Ausschreibung hatte 2003 Boeing gewonnen, in einem zweiten Verfahren setzten sich EADS mit dem Partner Northrop Grumman durch. Beide Vergabeverfahren wurden allerdings annulliert, der Auftrag jeweils neu ausgeschrieben. Boeing und Airbus reichten im Juli neue Angebote ein, eine Entscheidung sollte erst im November, dann im Dezember fallen - inzwischen ist vom kommenden Jahr die Rede.
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