Tempo 30 soll Übersicht verbessern
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Schönried wird von Kanton und Gemeinde Saanen an die Hand genommen. Kernstück ist eine Tempo-30-Zone über eine Länge von 550 Metern mit neuer Längsparkanordnung.

In der Gemeinde Saanen hat man die Verbesserung der Ortsdurchfahrt Schönried auf der Kantonsstrasse 11 auf die lange Bank geschoben. Während vieler Jahre. An der Gemeindeversammlung vom 9. Dezember 2011 wurde ein Erheblichkeitsantrag gestellt, dass jetzt etwas gehen muss.
Gerade die Fussgänger sind entlang der stark frequentierten Dorfstrasse Schönried einigen Gefahren ausgesetzt – auch weil es kein durchgehendes Trottoir gibt. Und die Senkrechtparkiererei sorgt immer wieder für ungemütliche Situationen, wenn Autos rückwärts auf die mit 50 km/h beschränkte Kantonsstrasse hinausfahren und dort entgegenkommende Fahrzeuge zu brüsken Bemsmanövern zwingen oder vorbeigehende Fussgänger gefährden.
Runter mit Geschwindigkeit
«Die Sichtweiten sind ungenügend. Und baulich lässt sich kaum etwas machen. Das erfordert eine Strassenraumgestaltung mit angepasster Geschwindigkeit für den Durchgangsverkehr.» Das konstatiert Markus Wyss, Oberingenieur des Kreises I, Oberland. Er hat die Pläne in einem Sitzungsraum im Oberingenieurkreis I am Schlossberg in Thun ausgebreitet.
Mit dabei ist auch René Wüthrich, Projektleiter Strassenbau. Und damit wären wir beim Thema, was denn nun für die einen Kilometer lange Ortsdurchfahrt auf einer Länge von 550 Metern umgesetzt werden soll: die Tempo-30-Zone. «Damit wollen wir den Sichtverhältnissen Rechnung tragen. Die Ortsdurchfahrt führt durch dicht bebautes Gebiet. Praktisch jedes zweite Haus ist ein Gewerbebetrieb. Und da sind die Parkplätze so angeordnet, dass es gefährlich wird.
«Die Sichtweiten sind ungenügend. Und baulich lässt sich kaum etwas machen.»
Wir müssen den Konflikt zwischen Langsamverkehr sowie ein- und ausfahrenden Autos zu den Liegenschaften lösen können», erklärt Wüthrich. «Der Ansatz lautet: Das Geschwindigkeitsniveau herunternehmen. 50 km/h wie jetzt ist nicht zielführend. Bei 30 km/h hingegen sieht man sich rechtzeitig», sagt Markus Wyss. «Rückwärtiges Hinausfahren vom Parkfeld entspricht ohnehin nicht den Strassennormen.»
Der Kanton Bern hat die Federführung für den Planungsprozess übernommen und arbeitet mit der Gemeinde Saanen zusammen. Mitinvolviert ist eine rund 20-köpfige Begleitgruppe mit Interessenvertretern verschiedenster Institutionen. Dabei sind nicht nur auf der Kantonsstrasse möglichst je zwei aneinandergereihte Längsparkplätze geplant, damit besser eingeparkt und wieder weggefahren werden kann.
Markus Wyss: «Ein Zweierpäckli mit mindestens 3 Metern Abstand zur nächsten Parkreihe ermöglicht eine grössere Durchlässigkeit für Fussgänger. Auch die Gemeinde- und damit Erschliessungsstrassen sollen mit angepasster Geschwindigkeit und einer neuen Parkplatzanordnung aufgewertet werden. Das Ziel ist es, möglichst viele Parkplätze fürs Gewerbe und die Geschäfte zu erhalten.»
Strasse 6 Meter breit
Der Strassenquerschnitt sieht eine Breite von 6 Metern vor, damit zwei Lastwagen oder Busse problemlos kreuzen können. Breite Randsteine entlang der Parkplätze sollen dafür sorgen, dass die Autotüren gefahrlos geöffnet werden können. Und für den Fussgänger ist eine durchgehende Längsverbindung mit grösstenteils beidseitigen Gehwegen vorgesehen.
Markus Wyss schliesst nicht aus, dass bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt erhebliche Kosten durch Substanzerhalt entstehen können. Muss die unter dem Belag liegende Substanz flächendeckend erneuert werden, erhöht das die Kosten. «Deshalb können wir Zahlen zum Kostenaufwand erst nennen, wenn ein konkretes Bauprojekt vorliegt.» Auf der Stufe Planungsstudie lassen sich auch noch keine Aussagen zum vorgesehenen Realisierungszeitpunkt machen.

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