Terrassenüberbauung muss warten
Die Terrassenüberbauung «Tannenbaum» in Wohlen ist blockiert. Der Kanton ist der Ansicht, dass der Bau nicht ins Ortsbild passt. Vorgestern hätte die Gemeindeversammlung über die nötige Zonenplanänderung befinden sollen.

Die Wohlener Gemeindeversammlung konnte sich nicht wie vorgesehen zur Überbauung Mühlegasse äussern. Der Gemeinderat hatte das Geschäft kurzfristig aus der Traktandenliste gekippt. Zu dieser Streichung entschloss sich die Wohlener Regierung, weil das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) Mitte Mai in Aussicht stellte, die Überbauungsordnung nicht zu genehmigen. Die Bauparzelle befindet sich heute in der Dorfzone 2. Diese lässt zweigeschossige Bauten mit bewohnbarem Dachgeschoss zu. Rund ein halbes Dutzend Versammlungsteilnehmer, vor allem Anwohner, wollten den Rückzug des Geschäfts nicht akzeptieren und verliessen protestierend die Aula des Kappelenring-Schulhauses. 1,3 Millionen für WohnungBeim Projekt Mühlegasse sollen auf einer Parzelle von 1400 Quadratmetern auf vier Geschossen Terrassenwohnungen entstehen. Das Projekt trägt den Namen «Tannenbaum». Die BSB Projekt-Management AG aus Greng FR hat die Eigentumswohnungen für mindestens 1,32 Millionen Franken zum Verkauf ausschreiben lassen. Für den Bau der Wohnungen soll die Ablaugerei mit Wohnhaus und Gewerbeteil an der Mühlegasse 2 abgerissen werden. Ein FremdkörperDen Knebel zwischen die Beine der Investoren, Architekten Ortsplaner und der Gemeinderatsmitglieder warf die Orts- und Landschaftsbildkommission (OLK). Sie hat das Projekt beratend geprüft und ihre Empfehlung dem Amt für Gemeinden und Raumordnung abgegeben. Das Schreiben ist vernichtend. Der Terrassenbau sei «ein Fremdkörper an einem sensiblen Ort», argumentiert die OLK. Er vertrage sich nicht mit dem Ortsbild, das empfindlich gestört werde. Terrassentypische Bauten, so die Kommission, gehörten in den mediterranen Raum und nicht an den Wohlener Dorfeingang. Auf später vertagtDer Gemeinderat beabsichtigt nun, das Vorhaben im Rahmen der Wohlener Ortsplanungsrevision im Oktober der Gemeindeversammlung vorzulegen. «Wir werden nun mit allen Beteiligten Gespräche führen und nach Lösungen suchen», sagt Rosmarie Kiener (SP Plus), Gemeinderätin Bau und Planung. Ihr Ziel ist es, die Argumente der OLK zu widerlegen. Sollte dies nicht gelingen, müsste das Projekt wohl angepasst werden. Denn für Architekt Felix Fritz Leuenberger ist klar: «Weil wir bereits so viel Energie und Geld in das Projekt investiert haben, gibt es kein Zurück mehr.»
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