Vor dem SpitzenspielThun verliert seinen Toptorschützen an GC
Nuno da Silva wechselt per sofort zum direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf. Der 26-jährige Flügelspieler wird am Freitag im Duell mit dem Rekordmeister aber wohl nicht eingesetzt werden.

Noch Mitte Januar sagte Sportchef und Vizepräsident Andres Gerber gegenüber dieser Zeitung, dass er in diesem Winter mit keinen Transfers rechnet. Nun habe sich aber innert kürzester Zeit ein Abgang konkretisiert, wie der Club am Montagnachmittag vermeldet. Dabei handelt es sich um Nuno da Silva. Der 26-jährige Flügelspieler, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausgelaufen wäre, wechselt auf eigenen Wunsch. Und dies zu niemand Geringerem als GC: Ligagegner und direkter Konkurrent im Aufstiegskampf.
«Selbstverständlich bedauern wir den Transfer da Silvas», hält Andres Gerber fest. Es ist zweifelsohne ein folgenschwerer Abgang, war der Flügelspieler doch zuletzt in Form gekommen, erzielte im ersten Ernstkampf des neuen Jahres gegen Schaffhausen seinen Premieren-Hattrick auf Profistufe. Mit seinen sechs Saisontreffern führt er darüber hinaus die teaminterne Torschützenliste an. Nichtsdestotrotz sagt Gerber: «Wir verfügen derzeit über ein Kader, das einen solchen Abgang zu kompensieren vermag.»
Ob dies zutrifft, wird sich bereits am Freitag zeigen. Dann kommt es in der Challenge League zum Spitzenspiel zwischen den Berner Oberländern und den Grasshoppers. Dieses wird sehr wahrscheinlich ohne da Silva stattfinden. Zwar dürfte er für die Zürcher bereits am Dienstag im Nachtragsspiel gegen Winterthur spielberechtigt sein. Aufgrund eines Gentlemen's Agreement zwischen Thun und GC kann aber davon ausgegangen werden, dass er im kommenden Direktduell nicht zum Einsatz kommen wird.
Der schweizerisch-portugiesische Doppelbürger stiess im Sommer 2017 vom FC Breitenrain aus der Promotion League zum FC Thun. Nach einem Jahr Ausleihe bei Winterthur kehrte er im vergangenen Herbst und damit in einer aus bekannten Gründen schwierigen Phase zurück ins Berner Oberland. Doch da Silva profitierte von den zahlreichen Abgängen nach dem Abstieg, erhielt viel Spielzeit und stand in 18 von 19 Partien in der Startelf.
Marco Spycher ist seit 2018 für Tamedia tätig. Er arbeitet in verschiedenen Funktionen für das Team Sport-Extra und studiert Betriebsökonomie an der Berner Fachhochschule.
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