Dritte Niederlage in SerieThun wacht zu spät auf
Der FC Thun unterliegt Challenge-League-Leader Lausanne 1:2. Dimitri Oberlin trifft wieder nicht und sieht in der 88. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte.

Es ist die stärkste Phase des FC Thun im Spiel gegen Leader Lausanne. In der 76. Spielminute kommt der Ball über Marco Bürki, Leonardo Bertone und Dimitri Oberlin zu Gabriel Kyeremateng. Der Stürmer lupft den Ball über Lausanne-Goalie Raphael Spiegel ins Tor. Es ist sein sechstes Saisontor. Die Spannung in einer vermeintlich klaren Partie ist zurück. Ab diesem Zeitpunkt spielen die Oberländer wie verwandelt.
Dann das: Dimitri Oberlin, der kurz zuvor eine Top-Chance vergibt, brennen in der 88. Minute die Sicherungen durch. Er leistet sich im Gerangel eine Tätlichkeit. Die Thuner scheint die Unterzahl nur noch mehr zu motivieren. Der eingewechselte Valmir Matoshi, ein Eigengewächs, trägt zur guten Schlussphase bei. In der 92. Minute muss Spiegel einen Ball von Bertone aus dem linken oberen Eck fischen. Dann ist die Partie zu Ende, Lausanne gewinnt 2:1.
Souveräne Lausanner
In der ersten Halbzeit zeigte sich ein komplett anderes Bild. Vom 0:1 auswärts gegen Wil ist bei Lausanne nicht viel zu spüren. Der Leader kontrolliert das Spiel. In der 19. Minute schüttelt Lausannes Trae Coyle zwei Thuner ab, passt auf Brighton Labeau, der direkt Alvyn Sanches bedient: 1:0. In der 27. Minute hat Thun Pech: Nach einem herrlichen hohen Ball vom stark aufspielenden Bertone auf Marco Bürki, setzt der Captain den Ball an die Latte. Fünf Minuten später kriegt Labeau zu viel Freiraum. Er trifft halbhoch zum 2:0. Hatte Thun-Verteidiger Jan Bamert den Mann aus Martinique beim 2:0-Sieg im Hinspiel noch im Griff, ist er jetzt viel zu weit weg.

Individuelle Fehler
Das Thuner Spiel – immer noch ohne die verletzten Miguel Castroman und Gabriel Barès – ist geprägt von vielen individuellen Fehler, hinten wie vorne. Ein Beispiel? Mateo Matic kriegt seine Chance im Thuner Tor. Der GC-Aufstiegsgoalie aus der Saison 2020/21 macht einen gefährlichen Ausflug aus dem eigenen Strafraum. Er verpasst den Ball und kann froh sein, dass diese Aktion ohne Folgen bleibt. Eine gute Bewerbung auf den Stammplatz im Thuner Tor ist es definitiv nicht. In der Offensive steht Roland Ndongo bei seinen ersten zwei Chancen im Offside. Die Thuner betreiben viel Aufwand, ein Tor resultiert daraus aber (zu) lange nicht.
Neun Punkte in sieben Tagen hätten die Thuner holen können, am Ende sind es null. Die nächsten Wochen vor der Winterpause werden damit vorentscheidend sein. Noch fünf Runden sind bis dahin zu spielen. Mauro Lustrinelli und seine Akteure müssen kompakter, konsequenter werden. «Das Verteidigen als ganze Mannschaft müssen wir verbessern», wird Captain Bürki nach dem Spiel sagen. Der Druck steigt.


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