Trennung von Kirche und Staat ist im Wallis unerwünscht
Die Initiative zur Säkularisierung des Rhonetals scheitert bereits an der Unterschriftensammlung.

Im Oktober 2010 verlor der damalige Lehrer Valentin Abgottspon seinen Job, nachdem er das Kreuz von der Wand seines Schulzimmers in Stalden heruntergenommen hatte. Heute ist er Präsident der Freidenker Sektion Wallis. Mit dem Initiativkomitee säkulares Wallis sammelt er seit einem Jahr Unterschriften für die Trennung von Kirche und Staat in seinem Heimatkanton. Der Verein kritisiert unter anderem die Intransparenz bezüglich der Finanzierung öffentlich-rechtlich anerkannter Kirchen sowie das fehlende Mitspracherecht der Kirchenmitglieder.
Die Trennung von Kirche und Staat fand im Kanton Wallis jedoch keine Sympathien. Für eine entsprechende kantonale Initiative kamen bisher lediglich 2000 Unterschriften zusammen. Das Initiativkomitee gibt deshalb auf, wie es mitteilte.
Damit die Initiative zustande gekommen wäre, hätten bis zum 22. Juni 6000 Unterschriften gesammelt werden müssen. Da dieses Ziel kaum mehr erreichbar scheint, werfen die Initianten bereits einen Monat vor Ablauf der einjährigen Sammelfrist das Handtuch.
Wallis noch nicht bereit für Laizismus
Das Initiativkomitee stellt fest, dass es im traditionell katholisch geprägten Wallis noch zu früh sei, um Schritte für einen laizistischen Staat zu unternehmen. Dies sei bedauerlich, aber gleichzeitig nicht erstaunlich in einem Kanton, in dem sich die politischen Behörden regelmässig darin gefielen, ihre Treue zu einer der beiden Landeskirchen zu demonstrieren.
Die Annahme der Initiative hätte die Änderung zahlreicher Gesetze und Reglemente zur Folge gehabt, die heute das Verhältnis von Kirche und Staat und die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Kirchen regeln, was mehrere Millionen Franken im Jahr verschlingt. Die Initiative hätte es den Kirchen überlassen, die religiöse Erziehung ausserhalb der öffentlichen Schulen zu organisieren.
SDA/pst
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