Trump wird an Benefiz-Dinner ausgebuht
Keine 24 Stunden nach dem letzten TV-Duell trafen die beiden US-Präsidentschaftskandidaten an einem Wohltätigkeits-Anlass in New York wieder aufeinander.
Einen Tag nach ihrem letzten Fernsehduell sind die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump in New York ein weiteres Mal aufeinandergetroffen. Beim jährlichen Wohltätigkeits-Dinner der Alfred E. Smith Gedächtnisstiftung setzte sich Erzbischof Timothy Dolan zwischen die Rivalen, die sich 24 Stunden zuvor noch mit persönlichen Angriffen angegangen waren und sich in New York keines Blickes würdigten.
In Wahljahren werden zu der Veranstaltung üblicherweise die Spitzenkandidaten eingeladen, die dann humorvolle Bemerkungen übereinander machen sollen. Diesmal übernahm das zunächst Gastgeber Alfred E. Smith IV. Er erinnerte Trump daran, dass dieser jetzt nicht einer Umkleidekabine für Männer sitze, sondern neben einem Kardinal. Trump quittierte die Anspielung auf ein Video mit seinen obszönen Prahlereien über Frauen mit einem Lachen.
Noch nie wurden Redner ausgebuht
Trumps Seitenhiebe wurden beim Benefiz-Dinner phasenweise nicht goutiert. Das Publikum reagierte mit Buhrufen.
«Bescheidenheit ist meine beste Qualität», sagt Donald Trump. (Video: Youtube/CNN)
«Sie ist korrupt, sie wurde sogar aus dem Watergate- Untersuchungsausschuss geworfen», sagte Trump bei der traditionellen Veranstaltung der New Yorker Alfred-E.-Smith-Memorial-Foundation zugunsten katholischer Kindereinrichtungen. Er spielte damit auf eine seit langer Zeit kursierende aber nie bestätigte Verschwörungstheorie an.
Die Quittung waren Buhrufe der Bankett-Gäste. US-Beobachter konnten sich nicht erinnern, dass jemals zuvor ein Redner bei der Traditionsveranstaltung ausgebuht wurde.
Trump nimmt seine eigene Frau Melania aufs Korn. (Video: Youtube/CNN)
Die meisten Lacher konnte Trump auf seine Seite ziehen, als er einen Witz auf Kosten seiner Frau Melania machte: «Michelle Obama hielt eine Rede und alle sagten, die sei grossartig», sagte Trump. «Melania hielt exakt die selbe Rede, und wird kritisiert. Ich verstehe es nicht», sagte er in Anspielung auf Parteitagsrede seiner Frau, die in Teilen ein Plagiat war.
Clinton übt sich in Selbstironie
Clinton hielt sich mehr zurück und übte sich in Selbstironie. «Das ist hier ein Geschenk für Sie – normalerweise nehme ich viel Geld für solche Reden», sagte sie eingangs ans Publikum gerichtet, den Vorwurf ihrer Kritiker, sie lasse sich von Wall-Street-Bossen für Reden bezahlen, aufs Korn nehmend.
Clinton begrüsst die «republikanischen Hillary-Unterstützer». (Video: Youtube/CNN)
«Ich sage immer was die Leute hören wollen», sagte sie weiter und schickte hinterher: «Diese Wahl wird sehr bald vorüber sein.»
Clinton über Trumps Frauenbild. (Video: Youtube/CNN)
Namensgeber der Wohltätigkeitsveranstaltung ist der frühere New Yorker Gouverneur Alfred E. Smith, der 1928 als erster Katholik von einer grossen Partei für das Präsidentenamt nominiert war, jedoch dem Republikaner Herbert Hoover unterlag.
AP/sda/chk
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