Tunesische Wirtschaft hat bis zu acht Milliarden Dollar verloren
Nach den langen Unruhen vor dem Sturz von Präsident Ben Ali ist Tunesien klamm. Um das tunesische Experiment zu schützen, seien jetzt dringend Hilfszahlungen nötig, sagte Ministerpräsident Ghannouchi.

In einem am Montag in der Zeitung «Financial Times» veröffentlichten Interview erklärte der tunesische Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi, die Verluste der tunesischen Wirtschaft nach den Protesten beliefen sich auf fünf bis acht Milliarden Dollar, und der Finanzbedarf könnte noch weiter steigen.
Um die Demokratie zu schützen, müssten nun «massive und schnelle Investitionen getätigt werden, vor allem in den unterprivilegierten Regionen», sagte der Regierungschef.
40 Menschen verletzt
Bei Ausschreitungen im Nordwesten Tunesiens sind am Sonntag mehr als 40 Menschen verletzt worden. Ein Mann habe beim Brand des Polizeihauptquartiers der Stadt Kef schwere Brandverletzungen davongetragen, sagte ein Arzt des regionalen Spitals.
Der Mann sei in eine Spezialklinik in der Hauptstadt Tunis gebracht worden. Die anderen eingelieferten Verletzten hätten unter Atemnot gelitten, einige hätten Brüche erlitten. Sie konnten nach Angaben des Arztes jedoch alle am Sonntagabend das Spital wieder verlassen.
Gewalttätige Ausschreitungen in Kef
Kef, eine Stadt mit rund 50'000 Einwohnern, war am Wochenende Schauplatz gewalttätiger Zusammenstösse geworden: Am Samstag lieferten sich Demonstranten, die die Absetzung des örtlichen Polizeichefs forderten, Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften.
Nach Gewerkschaftsangaben starben dabei vier Menschen, das Innenministerium sprach von zwei Toten. Am Sonntag wurde das Polizeihauptquartier der Stadt in Brand gesetzt. Das Militär hielt laut einem Gewerkschaftsvertreter auch am Montag an Kreuzungen und vor Regierungsgebäuden Stellung. Die Lage war aber ruhig.
Auch drei Wochen nach dem Sturz Ben Alis bleibt die Lage in dem nordafrikanischen Land angespannt. Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen zu Protesten gegen Regierungsvertreter und Beamte.
SDA/pbe
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