TV-Kritik: Der Junge jedoch ist tot
Der Himmel über Berlin ist rabenschwarz in dieser «Tatort»-Folge, mit der sich das lokale Ermittlerteam verabschiedet.
Es hopst der Ball, es hopst der Bub – zeitlupenlangsam, als ob Regisseur Alexander Dierbach selbst ausbremsen will, was gleich kommt: Blitz und Knall. Noch wissen wir nicht, was da passiert ist; aber wir sind in Minute 2.37 der «Tatort»-Folge «Grosser schwarzer Vogel», und so muss es etwas Schreckliches sein. Etwas, das zu den schwermutschwangeren Gespensterorgeltönen passt, die von Anfang an den Soundteppich dieses Krimis weben: zum melancholischen, aber muttrunkenem Meisterwerk von Nick Cave und den Bad Seeds also, «Push The Sky Away». Hier werden es bloss die Krähen sein, die den Himmel über Berlin ein wenig wegschieben mit ihren Flugformationen. Die Menschen sind erdenschwer, ja, graberdenschwer, selbst dann, wenn sie noch am Leben sind. Der Junge jedoch ist tot. Und für seine Mutter, die alleinerziehende Putzfrau, steht die Welt still.