Textilherstellerin in NötenÜber 50 Kündigungen bei Lantal
Massnahmen wurden beim Langenthaler Unternehmen bereits angekündigt. Nun ist klar: 55 Mitarbeitende verlieren ihre Stelle.

Bereits Anfang August zeichnete sich bei der stark exportorientierten Textilfirma Lantal eine Massenentlassung ab. Nach Ende der Konsultationsphase ist nun klar, dass sich Lantal von 55 Mitarbeitenden trennt. Die Corona-Pandemie hat bei dem auf Textilien für den internationalen Luft-, Bahn- und Busverkehr spezialisierten Langenthaler Unternehmen zu einem Umsatzeinbruch geführt.
Zu den 55 Kündigungen kommen noch fünf Änderungskündigungen dazu. «Es tut mir weh für jede Einzelne und jeden Einzelnen», wird Lantal-CEO Urs Rickenbacher in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert. Doch die Corona-Krise habe mit der Aviatikbranche den Hauptmarkt von Lantal getroffen. Dies habe das Oberaargauer Traditionshaus rasch zu spüren bekommen.
Einen Sozialplan erarbeitet
Da sich der Aviatikmarkt gemäss Einschätzungen frühestens 2023 erholen dürfte, kann das Unternehmen die Krise laut Rickenbacher nicht allein mit Kurzarbeit überstehen. Dies wäre höchstens bis Herbst 2021 möglich. Mit Blick in die Zukunft zeigt sich Rickenbacher indes überzeugt, dass die Luftfahrt mittelfristig wieder wachsen werde. Lantal will deshalb weiterhin auf diesen Bereich setzen.
Für die von der Massenentlassung betroffenen Mitarbeitenden wurde gemäss Mitteilung in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern ein Sozialplan erarbeitet. Der Fokus liege dabei auf umfassender Unterstützung für die berufliche Neuorientierung. Zudem würden ältere Arbeitnehmende finanziell unterstützt.
Das 1886 gegründete Unternehmen weist laut eigenen Angaben einen konsolidierten Umsatz von 105 Millionen Franken aus, der Exportanteil liegt bei 94 Prozent. Am Hauptsitz in Langenthal und in Melchnau verzeichnet Lantal über 250 Arbeitsplätze. Insgesamt beschäftigt die Firma fast 700 Personen in der Schweiz, in den USA, in Frankreich, Portugal, Tschechien, Deutschland und Grossbritannien.
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