US-Aussenminister droht Pakistan
Die USA überdenken im Zusammenhang mit der Afghanistan-Strategie ihr Verhältnis zu Pakistan. Ein Kommandeur erwartet eine schnelle Truppenaufstockung im Mittleren Osten.
Die USA überdenken im Zuge der von Präsident Donald Trump verkündeten neuen Afghanistan-Strategie auch ihr Verhältnis zu Pakistan. Aussenminister Rex Tillerson sagte am Dienstag, von dem Nachbarland Afghanistans werde ein entschiedenes Vorgehen gegen die Taliban und andere extremistische Organisationen erwartet, die dort Unterschlupf gesucht hätten.
Sollte das nicht geschehen, würden die USA erwägen, Pakistans Status als wichtiger US-Verbündeter ausserhalb der Nato zu überdenken. Auch Optionen für andere Strafmassnahmen lägen «auf dem Tisch».
Schnelle Umsetzung erwartet
Der Kommandeur der US-Truppen im Nahen und Mittleren Osten erwartet eine sehr schnelle Umsetzung der von Präsident Donald Trump verkündeten neuen Afghanistan-Strategie. Truppenverstärkungen könnten schon in den nächsten Tagen oder in wenigen Wochen auf den Weg geschickt werden, sagte General Joseph Votel am Dienstag.
Es sei von grösster Wichtigkeit für die US-Streitkräfte, noch «in der derzeitigen Kampfsaison» die militärischen Fähigkeiten zu vergrössern, um eine Wirkung zu erzielen, sagte er. In Afghanistan sind die Taliban meist vom Frühjahr bis Herbst in der Offensive, im Winter flauen die Kämpfe in der Regel ab.
Die von Trump in seiner Grundsatzrede am Montagabend offen gelassene Frage, wie viele US-Soldaten zusätzlich in Afghanistan stationiert werden sollen, war am Dienstag eine der meistdiskutierten in der US-Öffentlichkeit.
Pence weicht aus
Vizepräsident Mike Pence wich in Fernseinterviews einer klaren Antwort aus. Er erwähnte aber ein Papier des Verteitigungsministeriums vom Juni, in dem für die Stationierung zusätzlicher 3900 Soldaten plädiert wurde. «Die Truppenstärke ist wesentlich und wir werden in dieser Frage auf unsere Militärkommandeure hören», sagte Pence. «Und der Präsident wird in den nächsten Tagen eine Entscheidung dazu treffen.»
In einer Abkehr von seiner bisherigen Haltung hatte Trump einen raschen Abzug aus Afghanistan verworfen und erklärt, die US-Truppen dort müssten «kämpfen, um zu gewinnen». Aus US-Regierungskreisen verlautete, es gebe keine fixierte Zahl der dafür zusätzlich benötigten US-Truppen. Auch sie verwiesen auf das Pentagon-Papier, in dem 3900 Soldaten zur Verstärkung der derzeit rund 8400 Mann in Afghanistan empfohlen worden waren. Verteidigungsminister Jime Mattis lehnte es am Dienstag ab, eine genaue Zahl zu nennen.
AP/chk
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