«Viele glaubten, Obama könne auf Wasser gehen»
Barack Obama hat den Wahlkampf eröffnet. US-Botschafter Donald Beyer spricht in einem Interview über dessen Chancen, über Negativkampagnen im Wahlkampf und über Hillary Clinton als Präsidentin.

Vor wenigen Stunden hat US-Präsident Barack Obama den Wahlkampf für seine Wiederwahl am 6. November eröffnet. Mit seiner Ansprache begeisterte er viele seiner Anhänger in den Bundesstaaten Ohio und Virginia.
Zu den Obama-Fans zählt auch der US-Botschafter in der Schweiz, Donald S. Beyer. «Es ist lange her, dass wir einen Präsidenten hatten, der so viel erreicht hat wie Barack Obama», sagt er gegenüber der Zeitung «Der Sonntag» und verweist auf die Gesundheitsreform in den USA oder die Investitionen in erneuerbare Energien und auf die gesunkene Arbeitslosenrate.
«Kein zweiter Jesus Christus»
Die Enttäuschung vieler Amerikaner über Obama sieht er reflektiert: «Seine Popularität und die Erwartungen waren bei seiner Wahl enorm gross. Die Leute haben doch geglaubt, er könne auf Wasser gehen.» Aber Obama sei nicht der zweite Jesus Christus.
Trotz seiner Begeisterung für den Amtsinhaber glaubt Beyer an einen offenen Wahlausgang. «Wir leben in einer Demokratie», sagt er. Angesprochen auf die Negativkampagnen, die im US-Wahlkampf dominieren, verweist der Botschafter auf Tradition. «Schon Thomas Jefferson und John Adams haben im Wahlkampf 1796 schreckliche Sachen übereinander gesagt», erklärt er gegenüber dem «Sonntag». Die Wahlkämpfe in den USA seien verbal unerbittlich. Aber gerade weil dies so sei, seien die Machtübergaben immer friedlich verlaufen.
«Clinton wäre eine tolle Präsidentin»
Vorausschauend ins Jahr 2016 kann sich Beyer vorstellen, dass Aussenministerin Hillary Clinton US-Präsidentin wird. «Ich denke, Hillary Clinton wäre eine tolle Präsidentin,» sagt er.
Als Aussenministerin habe sie einen fantastischen Job gemacht. Sie habe ja bereits angekündigt, dass sie nicht weitermacht nach dieser Wahl – egal, ob Obama gewinnt oder nicht. «Ich hoffe, dass sie sich ein, zwei Jahre ausruht, damit sie dann ganz gesund und bereit ist, eventuell zu kandidieren.»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch