Vom ängstlichen Vampir und der Nyckelharpa
«Macht Spass!», findet die zehnjährige Trompeterin, die im Gwattergschnatter den Männerchor Spiez auf seiner Reise in den Urlaub rund um die Welt begleitet.

Mit Enten- oder Gänsegschnatter hat die Musik der Zehn- bis Siebzehnjährigen nichts gemeinsam, es sei denn, man hört auch in deren aufgeregten Auftritten eine gemeinsame Choreografie.
Der Männerchor Spiez nimmt eine ebenso originelle wie faszinierende Kapelle mit in den musikalischen Urlaub rings um die Welt. Schon die Nyckelharpa, zu Deutsch Schlüsselharfe, mit welcher Kapellmeister André Müller die Kinder und Jugendlichen zusammenhält, verursacht Fragezeichen in den Zuschauerreihen.
So überraschend der gemeinsame Auftritt des Männerchors mit seinen «Liederanten» und dem Gwattergschnatter, so abwechslungsreich und anspruchsvoll sind ihre Darbietungen.
Chorleiter Peter Stoll lässt an der Hauptprobe seinen Männern keine Halbheiten durch, bemerkt jeden Blick in die Noten, der den Einsatz verpatzt, oder wenn die ausstrahlende Freude auf der Reise rund um den Globus irgendwo hängen bleibt. Im Gesamtchor wie im Ensemble der lauthalsen Liederanten reisst Stoll seine Männer mit eigener Stimme mit. Etwa im Gruseltango vom ängstlichen Vampir, dem vor Blut selber gruselt.
Mach mal Urlaub
Mit ihren Intermezzi ist das «Ensemble für Europäische Volksmusik an der Musikschule Region Thun», wie sich das Gwatter-gschnatter auch noch nennt, schwermütig bis lüpfig unterwegs, vom Tessin in die Bretagne, unten rum nach Schweden bis in den Balkan und zurück nach Bayern.
Der Männerchor überrascht mit Ohrwürmern und weniger bekannten Weisen auf seiner Urlaubsreise in der Sprache der besuchten Orte. Gemeinsam mit der Jugend an den Champs-Elysées, in Moskauer Nächten, an New Yorker Tagen und am Lauenensee. Wobei Letzteres ahnen lässt, wie aufwendig die Produktion dieses «Volksschlagers» gewesen sein muss und es die Interpretation von Rhythmus und Worte für Chor und Orchester immer noch ist.
Da sind noch die vier Ungeduldigen, die bereits ihre Koffer gepackt haben, die vom schlagfertigen Moderator Ernst in die Reihe zurückgepfiffen werden. Wie sagte doch die zehnjährige Jara: «Es macht Spass!»
Vorstellungen am Sonntag,5. November, um 17 Uhr in der Kirche Gwatt mit Kollekte; am Samstag, 11. November, um 19 Uhr im Lötschbergsaal Spiez, mit Eintrittspreisen von 25 für Erwachsene und 20 Franken für Studierende.
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