Von fleissigen Baustellen-Händen
Wenn das Stadttheater Langenthal in neuem Glanz erstrahlt, mag gerne vergessen gehen, wie viele fleissige Hände an diesem Werk beteiligt waren. Ein Besuch auf der Baustelle und eine Hommage an die Handwerker.
Noch wird im Stadttheater intensiv gearbeitet, wie ein Baustellenrundgang mit Gabriela Krummen zeigt. Sie vertritt die Bauherrschaft der Stadt Langenthal. Derzeit sind die Bauarbeiten in vollem Gang. Mit einer Auswahl an Berufen soll hier das Wirken der Handwerker gewürdigt werden, die längst verschwunden sein werden, wenn die ersten Zuschauer im renovierten Stadttheater Platz nehmen.
Der Herr der Baustelle
Kevy Guggisberg aus Bern ist der Baustellenleiter. Er war bereits in die Planungsphase involviert und koordiniert seit Juni 2016 die Termine im Baustellenablauf. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen und bilden ein komplexes Netzwerk. Zwischen 150 und 200 Personen waren und sind auf der Baustelle involviert, verteilt auf 24 Handwerksberufe (siehe Kasten). Pro Tag befinden sich im Schnitt nicht weniger als 30 bis 40 Personen vor Ort.
Die Baumeister
Der Polier Franz Fahrni aus Thun ist der Chef der Baumeister. Seine Aufgaben sind die Koordination, die Überwachung und die Kontrolle der Baumeisterarbeiten. Diese umfassen Abbruch, Beton- und Maurerarbeiten, Kanalisation und Umgebungsarbeiten. Zuweilen legt er auch selber Hand an. So unterstützte er die Montage der Treppenelemente am neuen Seiteneingang, die sich als schmales weisses Band um das ganze Gebäude fortsetzen.
Er koordiniert die Zusammenarbeit mit anderen Handwerkern, etwa wenn er mit dem Elektroinstallateur die Platzierung des Notlichts auf den Galerieabgängen bespricht. Im Gegensatz zu anderen Baustellen bilden für ihn das Alter, die Substanz und die Statik des Gebäudes eine besondere Herausforderung. Die Höhe des Gebäudes erfordert zudem ein besonderes Sicherheitskonzept. Dass es bis jetzt ohne Unfälle abging, freut Fahrni. Er lobt das gute Klima auf der Baustelle. Man arbeite zusammen, und es herrsche gegenseitiger Respekt.
Der Stuckmeister
Adrian Fankhauser aus Langenthal ist Stuckateur. Seine Aufgabe ist vor allem das Entfernen und das Wiederanbringen der Stuckaturen über den aus statischen Gründen versetzten Galerieeingängen. Defekte Stuckaturen müssen zudem originalgetreu ersetzt werden. Fankhausers Arbeitsfeld ist der Eingangsbereich, das Treppenhaus und der Zuschauerraum.
Christoph Fasel aus Tavers arbeitet derweil als Restaurator. Ihm obliegt die Restaurierung der Wände und der Decken des Zuschauerraums. Aufgrund historischer Recherchen wurde dieser weiss gestrichen. Während die mit Wachs geglätteten Stuckaturen in einem wärmeren Farbton gehalten sind, haben die Wände ein kühleres Weiss. Die Fresken von Otto Haberer von 1912 über dem Saalausgang mussten lediglich gereinigt werden, um in alter Pracht zu erstrahlen.
Der Netzwerker
Sandro Micaletti aus Recherswil ist bauleitender Elektromonteur. Im Juni 2016 begann er die historischen Leuchten zu demontieren. Diese werden saniert, revidiert und kehren in ihrer ursprünglichen Form in das Gebäude zurück. Seit August 2016 ist Micaletti mit seinen Mitarbeitern mit dem Einlegen von Kabelröhrchen in die neuen Böden beschäftigt. Zudem müssen die bestehenden Leitungen ersetzt werden. Micalettis Hauptaufgaben sind die Koordination mit anderen Handwerkern, die Materialbestellung sowie die Kontrolle und die Prüfung der Arbeiten.
Ab Dezember wieder offen
Die spezielle Struktur eines Theatergebäudes erfordere besondere und anspruchsvolle Lösungen, gerade was die Lüftung oder die Bühnentechnik anbelange, betont Micaletti. Die Installationsarbeiten bleiben wie viele andere im Verborgenen, wenn die Renovierung abgeschlossen ist. Dafür werden aber die alten und die neuen Leuchten einen besonderen Glanz verbreiten.
Am Freitag, 15. Dezember, findet im Stadttheater die Widmung für geladene Gäste statt, am Samstag, 16. Dezember, öffnet das renovierte Gebäude dann seine Türen für die Bevölkerung.
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