Wer darf die Käserei kaufen?
Die Käsereigenossenschaft will in Aeschau ihr rund 130-jähriges ehemaliges Käsereigebäude verkaufen. Interessenten seien einige vorhanden.

Seit nunmehr fast 24 Jahren wird in der Käserei an der Neuenschwandstrasse in Aeschau kein Käse mehr hergestellt. Jetzt hat die Käsereigenossenschaft Aeschau die Liegenschaft samt der dazugehörenden Wohnung zum Kauf ausgeschrieben. Bereits zum zweiten Mal, erklärt der Präsident der Genossenschaft, Bernhard Beer: «Interessenten waren zwar schon letztes Jahr vorhanden, konkrete Angebote gab es aber nicht.»
Mieter ziehen aus
Beer nennt zwei Hauptgründe für den bevorstehenden Verkauf: Zum einen sei im Käsereigebäude halt doch schon lange kein Käse mehr hergestellt worden, und zum anderen zögen die aktuellen Mieter auf Ende dieses Monats aus.
Erbaut wurde die Käserei, versehen mit einer 4-Zimmer-Wohnung, vor über einem Jahrhundert, nämlich im Jahr 1883. Für mindestens 350'000 Franken soll sie jetzt den Besitzer wechseln. «Das ist richtig», bestätigt Bernhard Beer. «Das ist das tiefstmögliche Angebot.»
Nicht in schlechtem Zustand
Die Liegenschaft sei dem Alter entsprechend in einem guten Zustand, erklärt der Präsident der im Jahr 1886 gegründeten Käsereigenossenschaft Aeschau. Sie entspreche aber, wie in den Verkaufsunterlagen beschrieben, natürlich nicht in allen Belangen den heutigen Anforderungen.
In den 1990er-Jahren erstellte die Genossenschaft auf ihrer Parzelle auf der Nordseite der Käserei einen Einstellraum. Dieser unterirdische Bau sei allerdings ein paar Meter in das Nachbargrundstück zu liegen gekommen, habe aber auf dessen Landoberfläche keine Einschränkungen verursacht, erklärt Beer. Um nun für den Verkauf der Liegenschaft auch für dieses Stück Land alles klarzumachen, hat die Käsereigenossenschaft die rund 57 Quadratmeter Land kurzerhand gekauft. Dies wiederum machte für die Fläche über dem Einstellraum eine geringfügige Änderung im Zonenplan von der Landwirtschaftszone in die Wohn- und Gewerbezone nötig. «Wir wollen eine saubere und in allen Belangen bereinigte Sache verkaufen», hält Beer fest.
Spekulanten nicht gefragt
Jetzt ist die Käserei in Aeschau also wieder zum Kauf ausgeschrieben, und diesmal sieht es nach Aussage von Bernhard Beer nicht schlecht aus. «Es haben sich Interessenten sowohl aus der Region als auch von ausserhalb des Kantons gemeldet», sagt der Präsident. Aber, fügt er an: Die Liegenschaft werde nur im Interesse der Käsereigenossenschaft und unter Berücksichtigung einer gewissen Verpflichtung gegenüber den Nachbarn verkauft. «Auswärtige Spekulanten sind nicht gefragt», betont Bernhard Beer. Am liebsten wäre den Mitgliedern der Käsereigenossenschaft eine Familie, ein Kleingewerbler oder ganz einfach ein Käufer, der das gewisse Etwas dieser Liegenschaft zu schätzen wisse.
Noch bis Ende Monat werden laut Beer die Besichtigungen durchgeführt, und im März wollen dann die Genossenschafter entscheiden, welcher der Interessenten den Zuschlag für die ehemalige Aeschauer Käserei erhält.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch