Wettbewerbsverzerrung durch schlappe Bayern?
In der Bundesliga herrscht Verärgerung über die schwachen Auftritt des FC Bayern nach dem Titelgewinn. Vor allem das abstiegsgefährdete Hannover fühlt sich verschaukelt.

Dass der Abstiegskampf in Deutschlands Eliteklasse bis zum letzten Spieltag so spannend ist, hat auch etwas mit der frühen Entscheidung im Meisterrennen zu tun. Seit die Bayern den Titelgewinn vorzeitig perfekt gemacht haben, sind sie kaum wiederzuerkennen. In Leverkusen (0:2), gegen Augsburg (0:1) und in Freiburg (1:2) setzte es für die zuvor in der ganzen Saison nur zweimal bezwungenen Münchner drei Niederlagen. Allesamt gegen Teams, die noch in Entscheidungen verstrickt waren oder sind.
Am Wochenende wurde nun Kritik laut: aus Hannover und Wolfsburg. «In der Regel werden in der Liga alle von den Bayern hingerichtet, plötzlich ist es anders», sagte Dirk Dufner, der Sportchef der abstiegsgefährdeten Hannoveraner. «Möglicherweise stellen bald vier oder fünf Vereine den Antrag, gegen die Bayern nur in den letzten Spielen zu spielen.»
Hätte Freiburg den Ligaprimus nicht überraschend geschlagen, wäre Hannover der Klassenerhalt schon mit einem Remis gegen die Breisgauer am letzten Spieltag sicher gewesen. So braucht 96 einen Sieg, um unabhängig von den Ergebnissen der anderen Kellerkinder nicht auf einen direkten Abstiegsplatz oder den Relegationsrang 16 zu fallen.
Klaus Allofs, der als Sportchef des Vizemeister aus Wolfsburg nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat, erhob im TV-Sender Sport 1 ebenfalls den indirekten Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung gegen den FC Bayern. «Bisher waren die Bayern ein Vorbild was Professionalität angeht, aber diese Professionalität sieht man in den letzten Wochen nicht», so der frühere Nationalspieler. «Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie sie die Punkte zuletzt teilweise hergeschenkt haben oder unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Ich verstehe schon, dass einige Clubs mächtig sauer sind.»
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