Finaltickets nur noch im Internet
Am 10. Mai findet in Bern der Final der Weltmeisterschaft im Eishockey statt. Der Vorverkauf verläuft harzig, aber die Schweizer Spiele und der Final sind ausverkauft.

Wer erinnert sich noch? Vor zwei Jahren, im März 2007, begann der Vorverkauf für die Fussball-Europameisterschaft Euro 08. Innert kurzer Zeit war das Angebot überzeichnet: Per Internet wurden über zehn Millionen Tickets bestellt. Das Los musste entscheiden.Eishockey ist nicht gleich Fussball. Einen guten Monat vor Beginn der WM sind erst die drei Vorrundenspiele mit Schweizer Beteiligung sowie der Final ausverkauft. Wer einen dieser Matches im umgebauten Berner Eisstadion sehen will, muss sich auf den Onlinebörsen umschauen. Zum doppelten Preis Der offizielle Preis für ein Finalbillett der 1. Kategorie beträgt bei Ticketcorner 329 Franken. Auf dem Schwarzmarkt im Internet wurden diese Billette gestern zum doppelten Preis und mehr offeriert. Auf der in Zollikofen beheimateten Onlinebörse Ticketpark gabs 4 Tickets für je 698 Franken sowie weitere 4 Tickets für je 862 Franken. Etwas zahlreicher waren die Offerten für Final-Sitzplätze der 2. Kategorie. Der offizielle Preis betrug hier 249 Franken. Bei Ticketpark waren gestern 4 Billette für je 399 Franken zu haben. Auf Ebay waren zwei Stück für je 349 Franken zu kaufen sowie 8 Billette für je 412 Franken. Im Gesamtpaket wurden zwei Tickets für zusammen 777 Franken offeriert. Obwohl an der WM nur wenige Stehplätze ganz oben in den Ecken der Berner Allmendhalle zur Verfügung stehen, ist das Schwarzmarktangebot recht gross. Der offizielle Preis für den Stehplatz beträgt 149 Franken. Auf Ticketpark wurden gestern 4 Billette für je 228 Franken sowie 5 Billette für je 263 Franken offeriert. Bei Ebay kosteten sie zwischen 219 und 290 Franken. Bei Ricardo gabs Stehplätze für 198 bis 239 Franken. Im Vergleich schon fast ein Schnäppchen waren die beiden Tageskarten für je 269 Franken: Inbegriffen sind das Spiel um die Bronzemedaille am Nachmittag sowie der Final am Abend Auch für die Vorrundenspiele der Schweiz gegen Frankreich, Russland und Deutschland sind auf den Online-Börsen noch Eintrittskarten erhältlich. Angeboten werden sie mit einem Aufschlag von 50 bis 100 Prozent auf dem offiziellen Verkaufspreis. Letzterer beträgt 139 Franken für die 1. Kategorie, 89 Franken für die 2. Kategorie und 49 Franken für die Stehplätze. Erstaunlich ist, dass gestern auf Ebay 2 Stehplatztickets für das Eröffnungsspiel Schweiz - Frankreich zum Preis von 20 Franken aufgeführt waren. Die Versteigerung für diese Tickets war noch im Gang. Deshalb dürfte bis am Schluss wohl zumindest der offizielle Verkaufspreis erreicht werden.Für andere Spiele dagegen werden Billette zu Festpreisen offeriert, welche unter den offiziellen Preisen liegen. Das erstaunt nicht, weil die Hallen bei Matches wie Schweden gegen Lettland bisher nicht einmal zur Hälfte belegt sind. Das schlägt sich auch in den offiziellen Zahlen wider, welche die Organisatoren Anfang Woche bekannt gegeben haben. Insgesamt finden 56 Spiele statt. Dafür werden total 450000 Tickets angeboten. Verkauft sind bisher mit 224000 nicht einmal die Hälfte. Für ein ausgeglichenes Budget sind 303000 Eintritte nötig, wie OK-Präsident Gian Gilli sagte. Firmen müssen sparenBesonders prekär ist die Situation bei den Hospitality-Paketen. Diese richten sich an Firmen, welche zum Beispiel ihre besten Kunden einladen wollen. In Kloten waren pro Tag 1300 Plätze dafür reserviert. Mangels Nachfrage wurde die Zahl auf 150 pro Tag gesenkt. In Bern stehen täglich 2300 Hospitality-Plätze zur Verfügung. Davon sind erst 37 Prozent verkauft. «Wir sind weit weg von der ursprünglichen Zielgrösse von 69 Prozent», sagte Luciana Crameri, Marketingverantwortliche der WM. Angestrebt werde nun eine 50-prozentige Auslastung. «Dann hätten wir die Kosten gedeckt», sagte Crameri.Der Hauptgrund für die Zurückhaltung dürfte bei der Rezession liegen. Unternehmen, welche die Budgets kürzen und Personal entlassen müssen, können es sich nicht leisten, Kunden zu Luxusveranstaltungen einzuladen. Denn das Ganze ist nicht billig. Es gibt zwei Hospitality-Pakete: Platin und Gold. In der Finalrunde kostet ein Platin-Paket 41500 Franken. Für diesen Preis gibt es je 10 Billette für 8 Spiele. Macht pro Ticket 519 Franken. In den Pausen sowie vor und nach den Spielen ist ein Tisch reserviert. Dort können die Matchbesucher einen «Catering-Service der Luxusklasse» geniessen. Das Gold-Paket kostet etwas weniger. In der Vorrunde gibt es das Angebot mit je 10 Tickets für 6 Spiele zum Preis von 19750 Franken in der 1. Kategorie sowie 17250 Franken in der 2. Kategorie. Inbegriffen ist ein «hochstehender und trendiger Catering-Service». Die teureren Platinplätze seien «erstaunlicherweise gefragter» als die Goldplätze, sagte Crameri. Auf wenig Widerhall stiessen die Skyboxen: kleine VIP-Logen, welche für die ganze Spieldauer angeboten wurden. Inzwischen können sie auch nur für die Vor-, die Qualifikations- oder die Finalrunde reserviert werden. Platin-Angebot für den FinalDas Platin-Angebot gibt es neuerdings auch einzeln für den Finaltag. Das Paket kostet 16000 Franken. Darin sind je 10 Tickets für das Spiel um die Bronzemedaille sowie den Final enthalten – sowie dazwischen selbstverständlich der «Catering-Service der Luxusklasse».
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