Warum höhere Löhne effektiver sind als gehebelte Rettungsschirme
Auch die CDU will jetzt einen Mindestlohn. Das macht Sinn – moralisch, politisch und ökonomisch.

Um den Mindestlohn tobt seit langem ein Glaubenskrieg. In der Blütezeit des Neoliberalismus schien es eine Todsünde zu sein, eine Lohnuntergrenze zu verlangen. Sie vernichte Arbeitsplätze und verschlechtere die internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft, behaupten die Jünger von Friedrich Hayek und Milton Friedman, und zudem sei es der erste Schritt auf dem Weg in den Sozialismus. Wissenschaftlich sind diese Thesen nicht erhärtet. Unzählige Studien über den Mindestlohn und seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt kommen zu ebenso unzähligen Resultaten.