Bankenrettung nach neuem Drehbuch
Wieder ist eine europäische Bank pleite – und wieder muss mit der Banco Espírito Santo eine systemrelevante Bank notfallmässig gerettet werden. Und doch ist einiges anders.

Die hoch defizitäre portugiesische Banco Espírito Santo (BES) wird zerlegt. Ihre toxischen Vermögenswerte gelangen in eine Bad Bank, die abgewickelt werden soll. Die überlebenswichtigen und -fähigen Teile von Portugals zweitgrösstem privatem Geldhaus – einschliesslich der Filialen, der annähernd 10'000 Beschäftigten, der Spareinlagen und des gesunden Kreditportefeuilles – werden hingegen in eine neue und frisch finanzierte Überbrückungsbank mit Namen «Novo Banco» übertragen. Diesen Sanierungs- respektive Rettungsplan hat die portugiesische Notenbank in der Nacht auf Montag bekannt gegeben – und damit das Schicksal der schwer angeschlagenen Bank geklärt, bevor die europäischen Börsen die Handelswoche beginnen.