Ein VW-Mann soll Porsche steuern
Im VW-Konzern soll morgen Dienstag das Personalkarussel kräftig in Schwung kommen. Der Spitzenkandidat für das Amt des Porsche-Chefs ist jetzt bekannt.

Nach einem Bericht der «Financial Times Deutschland» vom Montag soll dann wie erwartet der VW-Topmanager Matthias Müller zum neuen Porsche-Chef ernannt werden. Der bisherige Porsche-Vorstandsvorsitzende Michael Macht wechselt demnach in den VW-Konzernvorstand und wird weltweit für die Produktion zuständig, wie Konzerninsider schon früher bestätigt hatten.
Die Personalien sollen dem Zeitungsbericht zufolge spätestens am Dienstagabend am Rande einer Produktvorstellung in Bayern verkündet werden, an der auch VW-Vorstandschef Martin Winterkorn teilnimmt. Ein VW-Sprecher erklärte am Montag, zu Personalspekulationen gebe es keine Stellungnahme.
Der amtierende Volkswagen-Produktionsvorstand Jochem Heizmann steht nach Medienberichten unter Druck und soll seinen Posten verlieren. Ihm wurde rabiates Auftreten vorgeworfen. Nach Berichten wird er für eine Aufgabe bei den VW-Lastwagentöchtern Scania und MAN gehandelt.
Macht erst seit einem Jahr an der Porsche-Spitze
Macht hatte nach dem Abgang von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking vor einem Jahr die Leitung des Sportwagenbauers übernommen. Seitdem hat er sich mit der erfolgreichen Einführung der neuen Luxuslimousine Panamera Verdienste erworben.
Der mutmassliche neue Porsche-Chef Müller ist bisher Leiter der VW-Produktstrategie. Damit würde Wolfsburg den Griff auf Porsche verstärken. So dringt etwa Winterkorn darauf, kleinere Porschemodelle auf der Basis vorhandener VW-Technik auf den Markt zu bringen. So könnte Porsche etwa einen neuen kleinen Geländewagen auf der Basis des VW-Tiguan herausbringen. Allerdings gibt es bei Porsche Widerstände, weil eine Verwässerung des sportlichen Porsche-Markenkerns befürchtet wird. Ein neuer Chef aus Wolfsburg hätte solche Bedenken nicht.
Porsche hatte bis Sommer 2009 unter Führung von Wiedeking versucht, den VW-Konzern mit Hilfe riskanter Spekulationsgeschäfte zu übernehmen. Der Angriff scheiterte und im Gegenzug musste VW den hoch verschuldeten Sportwagenbauer stützen. Nun werden beide Autobauer unter Führung von VW bis 2011 verschmolzen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch