Megafusion: Das sind die Konsequenzen für die Schweiz
Die Fusion von NYSE Euronext und der Deutschen Börse hat Folgen für die Börsenbetreiberin SIX Group. Sie wird über die Zukunft von drei Töchtern verhandeln müssen, an denen die Deutsche Börse beteiligt ist.

Die Terminbörse Eurex, die Derivatebörse Scoach und die Indexspezialistin Stoxx sind Gemeinschaftsunternehmen von SIX und der Deutschen Börse. «Wenn einer der Partner eine bedeutende Strukturveränderung vornimmt, liegt es in der Natur der Sache, dass über die Beteiligungen gesprochen wird», sagte SIX-Sprecher Werner Vogt der Nachrichtenagentur SDA.
Zu Details der kommenden Gespräche machte Vogt keine Angaben. Auch zur Frage, ob die SIX Group eigene Fusions- oder Übernahmeplänen mit anderen Börsen hege, äusserte sich der Sprecher nicht.
2004 stand die Schweizer Börse kurz vor einer Fusion
2004 hatte die Schweizer Börse, damals noch unter dem Namen SWX, selbst eine Fusion mit der Deutschen Börse abgelehnt. Im Jahr darauf machte aber ein Schweizer einen Karriereschritt nach Deutschland: 2005 wurde der damalige SWX-Chef Reto Francioni operativer Leiter der Deutschen Börse.
Den angestrebten Zusammenschluss zwischen New York und Frankfurt will die SIX Group nicht kommentieren. Der heutige SIX-Chef Urs Rüegsegger sagte in einem Zeitungsinterview vor kurzem, die breit im Finanzsektor verankerte Schweizer Börse sei im internationalen Konkurrenzkampf gut positioniert.
Historischer Tag für die Börsenwelt
Die Deutsche Börse und die NYSE Euronext haben sich auf eine Fusion zur weltgrössten Börse geeinigt. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten den Plänen zugestimmt, teilten die Börsenbetreiber in Frankfurt und New York am Dienstag mit.
Durch den Zusammenschluss entsteht der weltweit grösste Handelsplatz für Aktien und Derivate. Der neue Börsenriese soll mit einer Holding in den Niederlanden ansässig sein und Zentralen in New York und Frankfurt haben. Formal soll die NYSE die Deutsche Börse schlucken, deren Aktionäre hielten dann aber rund 60 Prozent an dem neuen Konzern.
Eine NYSE-Euronext-Aktie soll in 0,47 Aktien der neuen Gesellschaft getauscht werden. Die Transaktion solle bis Ende 2011 abgeschlossen werden. Leiten soll die Mega-Börse NYSE-Chef Duncan Niederauer in New York. Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni, ein Schweizer, soll als Verwaltungsratchef von Frankfurt aus arbeiten.
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