Weniger Kündigungen bei Actelion
Beim angeschlagenen Biotechnologie-Unternehmen Actelion sollen am Hauptsitz in Allschwil nur noch 40 statt der ursprünglich geplanten 70 Kündigungen ausgesprochen werden.

Konzernführung und Angestellte des angeschlagenen Biotechnologie-Unternehmens Actelion haben sich auf die Ausgestaltung des neuen Kostensparprogramms geeinigt. Durch Kündigungen und Frühpensionierungen wird nur noch 40 Angestellten am Hauptsitz in Allschwil gekündigt.
Ursprünglich war Actelion von bis zu 70 Kündigungen ausgegangen. Wie das Unternehmen mitteilt, soll die Vorgabe durch altersbedingte Abgänge erreicht werden. Auch hätten mehr Mitarbeiter als erwartet von sich aus Actelion verlassen, sagte ein Sprecher zur Nachrichtenagentur Reuters.
Vor allem die Zahl der Kündigungen in Forschung und Entwicklung sei auf ein Minimum reduziert worden, hiess es beim Baselbieter Unternehmen. An der Streichung von 115 Stellen in Allschwil hält der Konzern auch nach Ende des Konsultationsverfahrens fest. Weltweit sollen 135 Stellen wegfallen.
Die Kosteneinsparungen würden im letzten Teil des Jahres 2012 zu Buche schlagen und sich 2013 beschleunigen. Auch der Sozialplan steht: Dieser umfasst unter anderem Abfindungen, Frühpensionierungsvereinbarungen und Hilfe bei der Suche nach Arbeitsplätzen.
Das Kostensparprogramm werde mit noch zu bestimmenden Restrukturierungskosten verbunden sein, die im 3. Quartal 2012 verbucht würden, hiess es am Dienstag weiter. Da es sich jedoch um einen einmaligen Betrag handle, werde diese Belastung nicht in den Kerngewinn eingerechnet werden.
Setzen auf Macitentan
Actelion steht vor allem wegen seines Verkaufsschlager Tracleer unter Druck: Das Medikament, das zur Therapie von Bluthochdruck im Lungenkreislauf eingesetzt wird, steuerte zuletzt rund 90 Prozent des Jahresumsatzes bei. Die Tracleer-Patente laufen jedoch bis 2017 aus; schon jetzt sinken die Umsätze trotz mehr verkauften Einheiten.
Im April dieses Jahres musste die Entwicklung eines Nachfolgemedikamentes aufgegeben werden. Dagegen erwies sich das Lungenmedikament Macitentan in einer spätklinischen Phase als wirksam und sicher.
Die Registrierungsunterlagen für das neue Medikament will Actelion noch in diesem Jahr weltweit einreichen. Es dürfte allerdings noch bis 2014 dauern, bis dadurch wieder mit einem Wachstum des Unternehmensgewinnes gerechnet werden kann.
Mittelfristig will das Unternehmen ein zweites Standbein aufbauen. Forschung und Entwicklung will die Firma auf Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose sowie Antibiotika ausrichten.
Bei der Ankündigung des Stellenabbaus verwies die Actelion- Führung auch auf das Umfeld: die Frankenstärke, die wachsende Konkurrenz in den USA und das schwierige Preis- und Rückerstattungsumfeld in Europa. Aus diesen Gründen hatten in letzter Zeit auch Novartis und Merck Serono umfangreiche Stellenkürzungen in der Schweiz verkündet.
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