Diese Frucht bedroht die Welt
Ihre Produktion verbraucht Unmengen an Wasser und ist vor allem für Drogenkartelle lukrativ. Zu Besuch auf einer Avocado-Plantage in Peru.

Bevor man zur Avocado darf, muss man sich die Hände waschen und mit Industriealkohol einreiben. Die Schuhe desinfizieren. Plastiksäcke über die Füsse ziehen. Ein Mützchen aufsetzen. Dann erst öffnet Juan Ignacio Camet die Sicherheitsschleuse zum Gewächshaus.
«Die Avocado ist eine kleine Diva», sagt Camet. Sie mag weder Hitze noch Kälte, wenn der Boden zu hart ist, erstickt sie. Zu viel Sauerstoff tut ihr auch nicht gut. Ihr Durst ist immens, das Wasser sollte nicht zu salzig sein, keineswegs chlorhaltig. Und Vorsicht vor eingeschleppten Bakterien. Die ersten Tage ihres Lebens verbringen Camets Avocados in Quarantäne. Mit dem Blick eines jungen Vaters flüstert er: «Es sind Schätzchen, die man sehr gut hüten muss.» Etwa 300'000 dieser Schätzchen behütet seine Firma Camet Trading im Umland der peruanischen Hauptstadt Lima. Es ist laut Camet eine «mittelgrosse Baumschule». Und eine Geldmaschine. «Palta» sagen die Peruaner zu dieser Frucht oder auch «grünes Gold».