Gaswerk-Areal gehört wieder Horgen
Weil die Käufer des Gaswerk-Areals in Horgen innert sieben Jahren kein Bauprojekt eingereicht haben, gilt der Kaufvertrag mit der Gemeinde nicht mehr.
Lange hats gedauert, bis sich ein neuer Investor an das Projekt Luxus-Lofts am See heranwagte. Nun hat die Specogna Immobilien AG das Projekt an die Hand genommen. Frühestens Ende 2012 könnten auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik finanzstarke Käufer in Eigentumswohnungen einziehen. Ein denkmalgeschützter Schornstein und drumherum 300-Quadratmeter-Luxus-Lofts direkt am See, das hätte bereits 2010 stehen können, doch die Suche nach Investoren zog sich in die Länge. Jetzt plant ein neues Immobilienunternehmen Eigentumswohnungen im gehobenen Segment. Die Papierfabrik Horgen Holding AG hat Ende Jahr ihr baureifes Grundstück an die Specogna Immobilien AG verkauft. Roland Flury von der Forensis AG hat den Immobiliendeal abgewickelt. Über den Kaufpreis wollte Flury nichts verlauten lassen. Waren es im ersten Projekt 25 Lofts à 300 Quadratmeter, wird nun ein Wohnungsmix angeboten, der neben grossen auch 100-Quadratmeter-Eigentumswohnungen enthält. Damit will der neue Investor auf die Nachfrage flexibel reagieren können. Mit der direkten Lage am See will man kaufkräftige Interessenten anziehen. Das bereits bestehende Bauprojekt wird von Wild Bär und Heule Architekten AG aus Zürich überarbeitet. Dieses Team bereitet die Baueingabe vor. Die Bauarbeiten sollen etwa in einem Jahr beginnen. An einem Kauf des angrenzenden Gaswerk-Areals ist die Specogna Immobilien AG nicht interessiert. Geschäftsführer Roman Specogna sagt; «Wir beobachten aber genau, was da passiert.» Theoretisch könnte also auch ein Grossverteiler hier Platz finden, ein Grossverteiler, der den vorherigen Investoren ein Dorn im Auge war, weshalb sie das Gaswerk-Areal kauften. Über 11 000 Quadratmeter ist die Parzelle des ehemaligen Industrieareals gross. Von den Bauten der Papierfabrik ist nur der Schornstein denkmalgeschützt, die übrigen Zeugen der Horgner Industriegeschichte können abgerissen werden.(gs) Von Gaby Schneider Horgen – Seit Jahren liegt das Horgner Gaswerk-Areal brach: Land an bester Lage, zentrumsnah, nicht weit vom See. Das einst gemeindeeigene Grundstück wurde 2004 verkauft, doch alle Bauvorhaben versandeten. Nun gehört das Land wieder der Gemeinde Horgen. Denn der Kaufvertrag ist hinfällig geworden, da die Besitzer, Forensis AG und Hofmann Immobilien, vertreten durch Nic Hofmann, bis jetzt nichts darauf gebaut haben. Der Kaufvertrag für das 4000 Quadratmeter grosse Grundstücks beinhaltet eine Klausel, dass eine Baueingabe bis spätestens 30. Juni 2010 hätte erfolgen müssen. Gemeindeschreiber Felix Oberhänsli sagt: «Wir sind noch im Gespräch mit den derzeitigen Besitzern bezüglich der Rückzahlung der Anzahlung von 50 000 Franken.» Was die Gemeinde Horgen nun mit dem Areal anfangen will, wird der Gemeinderat erst entscheiden: «Ob wir einen neuen Käufer suchen oder eventuell Eigenbedarf vorhanden ist, werden wir prüfen», sagt Oberhänsli. 2004 liess die Gemeinde das Gasi-Areal sanieren. Der Boden war durch das ehemalige Gaswerk mit Benzol und Ammoniak vergiftet. Die Altlastensanierung mit Kosten von 2,7 Millionen Franken hinterliess eine Baugrube. Die Gemeinde wollte das Areal samt Grube verkaufen, die gleich als Aushub für eine Überbauung gedient hätte. Im Dezember 2004 genehmigte die Gemeindeversammlung Horgen den Verkauf an eine vierköpfige Mieteigentümergemeinschaft. Der Kaufpreis war 2,25 Millionen Franken. Der Discounter Aldi wollte eine Filiale erstellen. Doch dies passte den benachbarten Investoren nicht, die nebenan eine Luxusüberbauung anstelle der einstigen Papierfabrik realisieren wollten. Sie schafften es, die Parzelle kurzerhand zu übernehmen. Nun hat sich für das Bauprojekt «Papierfabrik» ein neuer Investor gefunden, der allerdings am Gasi-Areal nicht mehr interessiert ist (siehe Kasten).
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